GLEICHKLANG ist die einzige Partnervermittlung im deutschsprachigen Internet, die explizit auch bisexuelle Beziehungen vermittelt. Was ist aber unter dem Begriff der Bisexualität zu verstehen?

Bisexualität ist eine sexuelle Orientierung, die sich durch eine von beiden Geschlechter ausgehende sexuelle Attraktion auf einen Menschen kennzeichnet.  Ein bisexueller Mensch  fühlt sich also zu Personen beiderlei Geschlechts hingezogen. Umgangssprachlich hat sich die Abkürzung „bi“ für Bisexuelle eingebürgert, wobei diese Abkürzung auch als Eigenbezeichnung verwandt wird.

Die bisexuelle Orientierung ist eine (möglicherweise latente) Bereitschaft oder Neigung, die nicht auf der Verhaltensebene umgesetzt zu werden braucht. Für die Bezeichnung eines Menschen als bisexuell genügt es entsprechend, dass diese Person auf der subjektiven Ebene eine von Personen beiderlei Geschlechts ausgehende sexuelle Attraktion erlebt. Neben dieser latenten Bisexualität als nicht ausgelebter Veranlagung gibt es die offene Bisexualität, bei der eine Person auch tatsächlich mit Personen beiderlei Geschlechts sexuelle und unter Umständen auch partnerschaftliche Beziehungen eingeht.

Bisexualität ist von Heterosexualität, Homosexualität und auch von Intersexualität (Hermaphroditismus) zu unterscheiden. Sexuelle Kontakte zwischen Mann und Frau bzw. der Wunsch danach sind der Heterosexualität und der Bisexualität gemeinsam, während sexuelle Kontakte zwischen Frauen untereinander und zwischen Männern untereinander bzw. der Wunsch nach solchen der Homosexualität und der Bisexualität gemeinsam sind. Das entscheidende Definitionsmerkmal der Bisexualität ist jedoch, dass sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Sexualbedürfnisse vorhanden sind. Bisexualität vereinigt damit heterosexuelle und homosexuelle Sexualitätskomponenten. Gelegentlich wird Bisexualität mit dem Begriff der Intersexualität, auch Hermaphroditismus oder Zwittertum genannt, verwechselt. Personen mit Intersexualität fühlen sich jedoch nicht zu Personen beiderlei Geschlechts sexuell hingezogen, sondern weisen lediglich selber (biologisch bedingt) Körpermerkmale beider Geschlechter auf. Mit der bisexuellen Orientierung bestehen hier keine Zusammenhänge.

Die Häufigkeit der Bisexualität in der Allgemeinbevölkerung ist unbekannt, was auch mit methodischen Schwierigkeiten zusammenhängt, Bisexualität zu erfassen. Während im urspürnglichen Kinsey-Report noch davon ausgegangen wurde, dass die Mehrheit der Bevölkerung bisexuell ist, weisen neuere Studien auf Anteile von 2-6% von Bisexuellen an der Allgemeinbevölkerung hin. Insofern ist es auch derzeit strittig, ob Bisexualität häufiger vorkommt als Homosexualität oder nicht.

Die geringen Prozentangaben für Bisexualität in neueren Untersuchungen sind zu hinterfragen. Sie ergeben sich vor allem daraus, dass die Mehrheit derjenigen Befragten, die zusätzlich zu heterosexuellen Erfahrungen auch sexuelle Begegnungen mit dem gleichen Geschlecht berichtetet, sich selbst nicht als bisexuell versteht. Diese Selbsteinschätzung ist jedoch in Zweifel zu ziehen, wenn angenommen wird, dass die Tatsache der ausgeübten Sexualität für das Vorhandensein einer entsprechenden Attraktion spricht. Insofern mögen neuere Untersuchungen den Anteil der Bisexuellen an der Allgemeinbevölkerung unterschätzen, indem sie die tatsächlichen Verhaltenstatsachen ignorieren und auf verzerrungsanfällige Selbstdefinitionen rekruieren.

Wird von dem Vorhandensein sexueller Erfahrungen mit beiderlei Geschlecht ausgegangen, ist der Bisexuellen Anteil auf sicherlich über 10% zu schätzen, wobei dieser Prozentanteil jedoch die latent Bisexuellen noch nicht erfasst und insofern ebenfalls eine Unterschätzung darstellen dürfte.

Es liegen Hinweise für eine stärkere Verbreitung der Bisexualität bei Frauen als bei Männern vor, was jedoch auch mit noch stärkeren Ängsten von Männern, als homosexuell bezeichnet zu werden, zusammenhängen könnte.

Wahrscheinlich liegt die Wahrheit bezüglich des Anteils von Bisexualität an den sexuellen Orientierungen zwischen den Befunden des ursprünglichen Kinsey-Report und der derzeitigen Tendenz zu äußerst restriktiven Schätzungen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist bei einer die Verhaltenstatsachen nicht ignorierenden Interpretation davon auszugehen, dass Bisexualität die zweithähfigste sexuelle Orientierung nach der Heterosexualität und noch vor der Homosexualität darstellt.

Tendenzen, selbst bei bisexuellen Erfahrungen sich selbst nicht als bisexuell bezeichnen, hängen vermutlich mit dem gesellschaftlichen Versuch, eine monosexuelle Norm durchzusetzen, zusammen. Diese Tendenz zur Durchsetzung einer monosexuellen Norm zeigt sich insbesondere auch in den gesellschaftlichen Institutionen der Ehe und der registrierten Lebenspartnerschaft, die ausschließlich Partnerschaften zwischen zwei Personen vorsehen, womit per Festlegung lediglich heterosexuelle und homosexuelle Partnerschaften gesellschaftlich gewürdigt und geschützt werden.  Die hier zu Tage tretende Diskriminierung von Bisexuellen wird derzeit nicht einmal von Interessengruppen thematisiert, was auf den äußerst starken Einfluss der gesellschaftlichen Tendenz zur monosexuellen Norm hinweist.

Versuche in der Diskussion, Bisexualität als verdeckte Homosexualität wegzudiskutieren, sind ebenfalls als Ausdruck der  monosexuellen Norm zu betrachten, die sich in den Selbstidentifikationen befragter Individuen wiederspiegelt.

Inwiefern sich bisexuell-spielerische Szenarien, wie sie teilweise in der Pop-Kultur oder in der Mode dargeboten werden, günstig im Sinne einer Abschwächung der monosexuellen Norm und der dadurch bedingten Selbstverleugnung vieler Bisexueller auswirken werden, bleibt abzuwarten. Es sind immerhin Aussichten zu erkennen, dass der spielerische Umgang mit Bisexualität, der in der Pop-Kultur und in der Mode zu beobachten ist, zu einer verstärkten gesellschaftlichen Akzeptanz von Bisexualität und damit auch einer verbesserten Selbstakzeptanz von Bisexuellen führen könnte.

Langfristig werden sich hieraus verstärkte Bedürfnisse zur Aufgabe des allgemein praktizierten Versteckspiels und entsprechend zum Aufbau explizit bisexueller Partnerschaften, die mehr als 2 Personen einschließen, ergeben, woraus sich auf lange Sicht, wenn bereits gleichgeschlechtliche Ehen eine Selbstverständlichkeit sein werden, ein Kampf um die gesellschaftliche Anerkennung dieser bisexuellen Partnerschaften ergeben wird.

GLEICHKLANG unterstützt seine bisexuellen Mitglieder in ihrem Streben nach Umsetzung ihrer Bisexualität. Dies ist ein Teil des im Vergleich zu anderen Parneragenturen alternativen Ansatz von Gleichklang. Hierzu erheben wir von jedem Mitglied die Akzeptanz für Bisexualität und schlagen unseren bisexuellen Mitgliedern ausschließlich solche Personen vor, vor denen sie ihre Bisexualität nicht verstecken, sondern sie mit ihnen gemeinsam entwickeln können. Hieraus können sich dann auch Partnerschaften zwischen mehr als 2 Personen ergeben.

 

Weitere Seiten zur bisexuellen Partnersuche bei GLEICHKLANG:

www.gleichklang.de/bisexuelle-partnersuche/

www.gleichklang.de/besonderheiten/sexuelle-orientierungen/bisexuell/

www.gleichklang.de/erfolg-fuer-bisexuelle-bei-der-partnersuche/

Externe Informationen zu Bisexualität:

http://austria.bi.org/

http://www.bine.net/promi/index.php