Überblick über Hochsensibilität

In diesem Artikel erklärt unser Mitgründer und Diplom-Psychologe Guido F. Gebauer Hochsensibilität und was Hochsensible tun können, um den Ressourcen-Charakter ihrer Hochsensibilität zu stärken und den Belastungscharakter zu überwinden.

Hierzu hat er alle seine Artikel auf hochsensible.eu in diesem Artikel komprimiert zusammengefasst.

Ein Teil der Schilderungen beruht auf eigenen Untersuchungen und Datenauswertungen, die wir bei Gleichklang zum Thema der Hochsensibilität seit Jahren durchführen.  Aus diesen Untersuchungen entstammen auch die beiden Testverfahren, der Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test) und der Hochsensibilitäts-Struktur-Test (HSST-Test), die seither bereits von weit mehr als 100000 Personen genutzt wurden.

Guido Gebauer arbeitet auch als Online-Coach für Hochsensible. Interessierte, die sich mit ihrer Hochsensibilität auseinandersetzen und Fragen klären wollen, können jederzeit ein Einzel-Coaching bei ihm in Anspruch nehmen.

Da dieser Artikel sehr lang ist, können Sie sich am Inhaltsverzeichnis orientieren und dabei auch direkt zu Abschnitten springen, die Sie besonders interessieren.

Der Artikel endet mit einer Kurzzusammenfassung, die in sehr stark komprimierter Form noch einmal den gesamten Artikel zusammenfasst.

Abschließend stellen wir Ihnen dann noch einmal die Ressourcen dar, die wir bei Gleichklang Hochsensiblen zur Verfügung stellen.

Gleichklang und Hochsensible

Bei Gleichklang bieten wir Hochsensiblen eine besondere Unterstützung für ihre Partnersuche und Freundschaftssuche. Diese Unterstützung beruht auf Befunden, dass Hochsensible glücklicher werden in Beziehungen, bei denen die anderen Personen entweder ebenfalls hochsensibel sind oder eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung für Hochsensibilität von Partner:innen oder Freund:innen aufweisen.

Diese besondere Situation unserer hochsensiblen Mitglieder berücksichtigen wir bei der Freundschaftsvermittlung und Partnervermittlung durch unseren psychologischen Matching-Algorithmus:

  • Beim Dating für Hochsensible bei Gleichklang lernen hochsensible Mitglieder daher gezielt solche anderen Mitglieder kennen, die ebenfalls hochsensibel sind oder aber mindestens Hochsensibilität als Besonderheit von Partner:innen und Freund:innen wertschätzen können.

Unser Dating für Hochsensible stellt für Menschen, die hochsensibel sind, eine wichtige Alternative zu den großen Partnerbörsen, Singlebörsen, Dating-Apps und Partnervermittlungen an. Denn diese großen Partnerbörsen, Singlebörsen, Dating-Apps und Partnervermittlungen dominieren das Online-Dating weitgehend, geben aber den Bedürfnisse von Hochsensiblen bei der Partnersuche und Freundschaftssuche keinen Raum.

Inhaltsverzeichnis

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Was ist Hochsensibilität?

Hochsensibilität (HSP) bezeichnet eine Eigenart von Menschen, intensiv auf Reize zu reagieren und diese besonders zu verarbeiten.

Ursprünglich wurde das Konzept durch die Psychologin Elaine Aron eingeführt, die annimmt, dass hochsensible Menschen eine besondere Konstitution des neuronalen Systems aufweisen, die zu einer erhöhten Empfindsamkeit führt.

Hochsensible können schneller mit Reizüberlastung reagieren. Dabei ist Hochsensibilität aber nicht mit einer reinen Überempfindlichkeit gegenüber Reizen zu verwechseln. Vielmehr verarbeiten Hochsensible Reize auf eine besondere Art und Weise und intensiver, wodurch sie gedanklich, emotional, verhaltensbezogen und sozial anders reagieren.

So ist die gedankliche Verarbeitung von Hochsensiblen oft sehr komplex. Emotional fällt eine erhöhte Offenheit und Intensität von Gefühlen auf. Verhaltensbezogen suchen Hochsensible immer wieder Stille auf und ziehen sich aus hochgradig turbulenten Umgebungen lieber zurück. Sozial fallen Hochsensible durch Mitgefühl, Empathie und Hilfsbereitschaft auf. Viele Hochsensible leben zudem vegetarisch oder vegan, weil sie weil sie gegenüber Tieren mehr Mitgefühl empfinden. Lesen Sie auch unsere Dating-Tipps für vegane Singles oder unsere Dating-Tipps für vegetarische Singles.

Weitere Besonderheiten hochsensibler Personen (HSP = High Sensitiv Person) sind eine ausgeprägte und detailreiche Wahrnehmung, eine vielfältige und komplexe Fantasie, Intuition, Begeisterungsfähigkeit und ein sehr intensives Erleben von Musik oder Kunst.

Neben diesen Ressourcen kann Hochsensibilität aber auch mit Belastungen verbunden sein:

  • Hochsensible haben oft eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit und fühlen sich durch die Merkmale ihrer nicht-hochsensitiven Umgebung belastet. Sie leiden manchmal tatsächlich unter einer Reizüberempfindlichkeit, auf die ihre soziale Umgebung wiederum nicht immer mit Verständnis reagiert.

Hochsensible können ihre Hochsensibilität sehr unterschiedlich erleben:

  • Manche Hochsensible erleben ihre Hochsensibilität allein als eine Ressource.
  • Andere Hochsensible leiden stark unter ihrer Hochsensibilität und erleben sie nur als Belastung.
  • Wiederum andere Hochsensible schildern, dass sie ihre Hochsensibilität sowohl als Ressource als auch als Belastung zu erleben.

Es hängt ab von der eigenen Person und Bewältigung sowie der sozialen Umgebung, ob Hochsensibilität als Ressourcen oder als Belastung erlebt wird:

  • Durch die Gestaltung ihres Alltags und ihrer sozialen Umgebung können Hochsensible, die derzeit ihre Hochsensibilität noch als Belastung erleben, lernen, die Belastung zu senken und Ressourcen zu stärken. Dieser Artikel zeigt u.a. auch auf, wie dies geht.

Auch partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen tragen maßgeblich dazu bei, ob hochsensible Menschen glücklich oder unglücklich werden.

Hier greifen wir bei Gleichklang ein, indem wir durch unsere psychologische Vermittlung eine effektive Partnersuche für Hochsensible und Freundschaftssuche für Hochsensiblen anbieten. Dadurch wird es Hochsensiblen einfacher möglich, ein tatsächlich stützendes soziales Netz aufzubauen, welches ihre Hochsensibilität teil oder mindestens wertschätzt.

Sie vermuten, dass Sie hochsenbel sind. Der erste Schritt für eine Auseinandersetzung besteht darin, dass Sie sich klar werden, ob Ihre Vermutung zutrifft. Mithilfe von psychologischen Testverfafhren können Sie feststellen, ob Sie tatsächlich hochsensibel sind.

Gleichzeitig geben Ihnen diese Testverfahren auch weitere Informationen darüber, wie Sie selbst Ihre Hochsensibilität verarbeite und ob Sie etwas ändern sollten.

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Psychologische Tests für Hochsensibilität

Wir stellen hier die beiden durch Guido Gebauer entwickelten Testverfahren vor:

  • Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test)
  • Hochsensibilitäts-Struktur-Tests (HSST-Test)

Weiß es nicht jeder selbst am besten?

Manche denken, solche psychologischen Tests seien nicht notwendig, weil sie wüssten selbst am besten Bescheid über ihre Person.

Diese Annahme ist aber ein Irrtum:

  • Richtig ist, dass wir selbst einen direkten Zugang zu unserem eigenen inneren Erleben haben. Genau deshalb sind es ja auch wir selbst, die den Test ausfüllen und damit Auskunft über unser eigenes inneres Erleben geben.
  • Keinen direkten Zugang haben wir allerdings zum inneren Erleben anderer. Wir können dies teilweise intuitiv spüren oder die Betreffenden auch befragen. Es fehlt uns aber der direkte Zugang zu anderen, den wir zu uns selbst.
  • In der Psychologie sind Aussagen, wie gesellig, introvertiert, pflichtbewusst, aber eben auch hochsensibel, notwendigerweise immer Aussagen, die uns mit anderen Vergleichen. Wir sind gesellig, wenn wir geselliger sind als andere. Wir sind introvertiert, wenn wir introvertierter sind als andere. Wir sind pflichtbewusst, wenn wir pflichtbewusster als andere sind. Genau so sind wir dann hochsensibel, wenn wir sensitiver als andere sind. Es ist ja nicht so, dass Nicht-Hochsensible beispielsweise keine Empathie haben, Reize gar nicht wahrnehmen oder sich nicht begeistern könnten. Alles, was Hochsensible können, können Nicht-Hochsensible auch, nur das Ausmaß unterscheidet sich.
  • Der Test vergleicht nun auf einer fundierten Basis das von Ihnen selbst berichtete eigene Erleben mit dem eigenen Erleben anderer Personen. Hochsensibel sind Sie nur, wenn bestimmte Verarbeitungsweisen bei Ihnen stärker ausgebildet sind als bei Personen, die nicht hochsensibel sind oder anders formuliert, genau so stark ausgebildet sind, wie sie es bei Hochsensiblen sind.
    Da es um diesen Vergleich geht, ist der Test präziser und sicherer als die eigene Einschätzung. Ihre eigene Einschätzung kommt nach wie vor maximal zum Ausdruck (Sie füllen den Test aus), genau so optimal wird aber die ebenfalls notwendige Einschätzung andere Personen durch den Test erhoben (die anderen Personen füllen den Test aus) und dann durch eine objektive statistische Analyse mit Ihnen verglichen.
  • Ergebnisse von psychologischen Tests weisen so eine höhere Zuverlässigkeit und eine höhere Korrektheit auf als die direkten Selbsteinschätzungen. Dies gilt auch für die Feststellung von Hochsensibilität.

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Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test)

Eine ausführliche Darstellung der psychologischen und statistischen Grundlagen dieses Tests können Interessierte in diesem Artikel bei hochsensible.eu nachlesen. Hier wird auf die Darstellung der statistischen Grundlage verzichtet und es geht lediglich darum, darzustellen, was der Test misst, wie die Ergebnisse interpretiert werden können und Ihnen die Testergebnisse über Ihre eigene Hochsensibilität und deren Bewältigung sagen können.

Der Test trägt übrigens ebenfalls noch einmal dazu bei, deutlicher zu machen, was Hochsensibilität tatsächlich ist.

Dies misst der HSP-Test

Der Hochsensibilitätstest (HSP-Test) gibt Ihnen Auskunft darüber, ob Sie hochsensibel sind, ob sie teilweise Merkmale von Hochsensibilität aufweisen oder ob sie nicht hochsensibel sind.

Der Test zeigt Ihnen auch, ob sie eher zu den Hochsensiblen gehören, für die Hochsensibilität eine Ressource, eine Belastung oder beides ist. Der Test kann Ihnen dadurch auch einen Anreiz geben, über mögliche Veränderungen nachzudenken und diese anzugehen.

Die Durchführung des Test für Hochsensibilität soll Ihnen also helfen, für sich drei Fragen zu beantworten:

  1. Bin ich hochsensibel?
  2. Gelingt es mit, meine Hochsensibilität als Ressource zu nutzen?
  3. Was kann ich tun, um meine Hochsensibilität künftig stärker als Ressource nutzbar zu machen?

Die ersten beiden Fragen werden direkt durch den Test beantwortet.

Für die dritte Frage soll der HSP-Test für Sie der Anreiz sein, hierüber nachzudenken. Wenn Sie im Anschluss den zweiten Test, den Hochsensibilitäts-Struktur-Test machen, werden Sie weitere und spezifischere Informationen über mögliche Veränderungs-Bereiche erhalten.

Warum der Test hilreich ist

Hochsensible Menschen, die von ihrer Hochsensibilität nichts wissen oder diese nicht verstehen, haben es schwerer, die eigene Person einzuordnen und sich ein passendes soziales Umfeld für die ihnen nicht bekannte eigene Hochsensibilität zu schaffen.

Hochsensible, die nicht wissen, dass sie hochsensibel sind, reagieren oft mit Irritation, Belastung, Ratlosigkeit und Überforderung.

Die Kenntnis der eigenen Hochsensibilität ist insofern der erste Schritt, um zu einem effektiven, akzeptierenden, wertschätzenden und selbst-fürsorglichem Umgang mit der eigenen Hochsensibilität zu gelangen und dadurch Stabilität und Lebensfreude aufzubauen.

Der Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test) kann Sie auf diesem Weg unterstützen, indem er Ihnen eine fundierte Antwort auf die Frage erlaubt, ob Sie hochsensibel sind und Ihnen gleichzeitig aufzeigt, ob Änderungsbedarf bezüglich des Umganges mit Ihrer Hochsensibilität besteht.

Der Test für Hochsensibilität soll Sie gleichzeitig davor schützen, Hochsensibilität mit anderen Dingen zu verwechseln, wie mit emotionaler Labilität und Neurotizismus, Depressionen, Ängsten, Stressbelastung oder Impulsivität.

Zwar können hochsensible Menschen tatsächlich eine emotionale Labilität zeigen, aber unter Hochsensibilität sind keineswegs einfach nur negative Gefühle, wie Depressionen oder Angst zu verstehen. Auch Überforderungserleben und Überlastung bedeutet keineswegs notwendigerweise, dass eine Hochsensibilität besteht.

Hochsensibilität ist vielmehr eine allgemeine Wahrnehmungsintensivierung, die sich auf negative und positive Gefühle bezieht und die nur dann zu Belastung und Überforderung führt, wenn sie in einem ungeeigneten Umfeld auftritt oder die betreffende Person nicht weiß, wie sie mit ihrer Hochsensibilität umgehen kann. Ein entscheidender Mechanismus für Hochsensible, um mit ihrer Hochsensibilität gut umzugehen, liegt darin, ihre Sensitivität für positive Gefühle im Alltag zu aktivieren.

Zahlreiche Menschen mit Depressionen, Ängsten oder anderen seelischen Erkrankungen sind nicht hochsensibel. Wenn Sie unter Depressionen, Ängsten oder seelischer Überforderungen leiden, bedeutet dies also nicht, dass Sie hochsensibel sind.

Der Test für Hochsensibilität hilft Ihnen, sicher zwischen Neurotizismus, Depressionen, Ängsten, Stressüberempfindlichkeit und Hochsensibilität zu unterscheiden. Natürlich können auch Hochsensible unter Depressionen und Ängsten leiden. Sie tun dies auch auch oft, weil ihnen eine ausreichende Bewältigung ihrer Hochsensibilität nicht gelingt und sie ständig mit der nicht-hochsensiblen Welt konfrontiert werden.

Der HSP-Test wird Ihnen zeigen, ob sich hinter ihren Problemen (auch) eine Hochsensibilität verbirgt. Wenn Sie beispielsweise unter Depressionen leide und hochsensibel sind, bedeutet dies jedoch nicht, dass damit für sie die vorhandenen wirksamen Behandlungsmaßnahmen nicht mehr wirksam oder notwendig wären.

Bei einer Depression sollten Sie sich auch als hochsensible Person in kompetente psychotherapeutische Behandlung begeben. Dabei profitieren übrigens auch hochsensible Personen besonders von den Methoden der Verhaltenstherapie, die sich keineswegs nur auf Verhalten, sondern ebenso auf Gedanken und Gefühle bezieht. Sie können durch eine Verhaltenstherapie nämlich Techniken und Methoden erwerben, um positive Gefühle zu aktivieren, negative Gefühle besser annehmen und bewältigen zu können, sowie ihre Fertigkeiten zu Problemlösung, Stressbewältigung und sozialer Kommunikation auszubauen. All dies kann helfen, depressive Beschwerden zu überwinden und gleichzeitig die eigene Hochsensibilität mehr als Ressource nutzen zu können.

Hilfreich sein können ebenfalls Maßnahmen zur Alltagsstrukturierung (Auszeiten, bewusste Stille), Entspannungsübungen, Meditation und Yoga – all dies wird auch auch bei verhaltenstherapeutischen Behandlungen berücksichtigt.

Psychotherapeut:innen in Wohnortnähe können Sie beispielsweise auf dieser Seite der Bundes Deutscher Psychologen (BDP) finden, wobei Sie die Suche auf Therapeut:innen einschränken können, deren Behandlung durch die Krankenkassen übernommen werden.

Wenn keine behandlungsbedürftige seelische Erkrankung vorliegt, kann Ihnen ein Coaching helfen, einen positiven Umgang mit Ihrer Hochsensibilität zu finden. Als Coach für Hochsensible ist unser Mitgründer Guido Gebauer tätig, aber beispielsweise auch Barbara Kern, die die Webseite Hochsensibelsein.de betreibt.

Der HSP-Test allein wird nichts ändern. Aber Sie können sich nach dem Test gegebenenfalls besser selbst einordnen und Sie können Test für Hochsensibilität zum Anlass nehmen, um an einem positiven Umgang mit ihrer eigenen Hochsensibilität zu arbeiten, sollten sich im Test hier Defizite zeigen.

Der HSP-Test ist der erste Schritt, der Ihnen das Wissen darüber zur Verfügung stellt, dass Sie hochsensibel sind, und Ihnen aufzeigt, wie Sie Ihre Hochsensibilität verarbeiten.

Inhalte des Tests für Hochsensibilität

Der Test für Hochsensibilität (HSP-Test) enthält zwei Skalen. Die Hauptskala ist die “Skala Hochsensibilität”, die Ihnen darüber Auskunft gibt, ob Sie hochsensibel sind. Die zweite Skala ist die Skala “Ressourcen und Belastungen”, die Ihnen Auskunft gibt, wie Sie mit Ihrer Hochsensibilität umgehen.

Es wird nun zuerst die Skala “Hochsensibilität” und im Anschluss die Skala “Ressourcen und Belastungen” vorgestellt.

Skala Hochsensibilität

In einer umfassenden statistischen Analyse konnte bei der Entwicklung des HSP-Test gezeigt werden, dass die folgenden 13 Merkmale zwischen Personen unterscheiden, die hochsensibel sind oder nicht-hochsensibel sind. Damit zeigen uns diese 13 Merkmale auch noch einmal sehr plastisch, was Hochsensibilität eigentlich ist:

  1. ausgeprägtes emotionales Erleben
  2. sehr detailreiche Wahrnehmung
  3. starke Schmerzempfindlichkeit
  4. starkes inneres Erleben von Musik oder Kunst
  5. hochgradige Fähigkeit zur Intuition
  6. sehr hohe emotionale Verletzlichkeit
  7. intensive Wahrnehmung von Stimmung und Gefühlen anderer Menschen
  8. sehr intensive und differenzierte Fantasie
  9. sehr vielschichtige Gedankengänge
  10. hohe Empfindlichkeit gegenüber Lautstärke und starken Reizen
  11. ausgeprägte Auseinandersetzung mit Spiritualität
  12. Mitschwingen mit den Stimmungen anderer
  13. starkes Streben nach Harmonie

Hochsensible zeigen in allen diesen 13 Merkmalen eine höhere Ausprägung als nicht-hochsensible Personen.

Damit lässt sich Hochsensibilität also noch einmal folgendermaßen beschreiben:

  • Hochsensible Personen berichten über ein ausgeprägteres emotionales Erleben und eine sehr detailreiche Wahrnehmung. Ihr Schmerzempfinden ist überdurchschnittlich. Sie schildern auch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Lautstärke und starken Reizen vor. Hochsensible berichten ein starkes inneres Erleben von Musik und Kunst und schildern eine hochgradige Fähigkeit zur Intuition. Sie neigen zudem dazu, emotional verletzlich zu sein und berichten über eine intensive Wahrnehmung von Stimmungen und Gefühlen anderer Menschen, mit denen sie zudem oft mitschwingen. Viele Hochsensible setzen sich mit Spiritualität auseinander und haben ein starkes Streben nach Harmonie.

Allerdings muss keineswegs bei allen hochsensiblen Personen jedes einzelne Merkmal gegeben sein. So gibt es Hochsensible, die kritisch gegenüber Spiritualität eingestellt sind. Ebenso gibt es Hochsensible, die nicht über eine erhöhte Schmerzintensität berichten. Manche Hochsensible stören sich auch weniger oder nicht an lauten Geräuschen, sondern haben gelernt, mit diesen umzugehen.

Beim Test werden die Fragen auf einer fünfstufigen Skala von starker Ablehnung bis starker Zustimmung beantwortet. Die Punktwerte werden dann aufaddiert und es wird anhand der Summe entschieden, ob Hochsensibilität vorliegt oder nicht. Möglich ist auch, dass Sie sich in einem Zwischenbereich befinden, wo durchaus bereits eine Tendenz zur Hochsensibilität vorliegt.

Ergebnisse und Interpretation der Skala “Hochsensibilität”

Der Test für Hochsensibilität gibt Ihnen ein direktes textbasiertes Ergebnis, sodass Sie sehr einfach nachvollziehen können, was der Test über Sie aussagt:

  • Nicht hochsensibel: Ihren Angaben ergeben sich keine Hinweise darauf, dass bei Ihnen eine Hochsensibilität vorliegt. Die von Ihnen geschilderten Erlebnisweisen weisen nicht auf eine sehr stark erhöhte Komplexität und Sensitivität Ihrer inneren psychischen Verarbeitungsweisen hin.
  • Teilweise hochsensibel: Ihre Angaben weisen darauf hin, dass Sie über hochsensitive Wahrnehmungs- und Erlebnisweisen verfügen, die sich vom Durchschnitt deutlich unterscheiden. Es ist von einer hochsensitiven Tendenz auszugehen, die aber nicht die Schwelle zur sicheren Feststellung von Hochsensibilität überschreitet.
  • Hochsensibel: Der kritische Schwellenwert für die Feststellung von Hochsensibilität ist überschritten. Ihre Angaben sprechen daher dafür, dass Sie hochsensibel sind.
    Replikationen in mehreren Stichproben und auch für verschiedene Altersgruppen und Geschlechter konnten zeigen, dass der Test sehr sicher zwischen diesen drei Stufen unterscheiden kann.

So können Sie mit den Ergebnissen der Skala „Hochsensibilität“ des Tests für Hochsensibilität umgehen:

  • Nicht hochsensibel: Bei einem Ergebnis nicht-hochsensibel können Sie mit sehr hoher Sicherheit davon ausgehen, dass bei Ihnen keine Hochsensibilität besteht. Mit welchen Fragen auch immer Sie an den Test herangetreten sind; Hochsensibilität ist in Ihrem Fall offenbar nicht die Antwort. Dies ist ein klares und sicheres Ergebnis, welches Ihnen helfen kann, für Ihre Fragen andere Antworten zu finden. Es ist überhaupt nicht schlimm, nicht hochsensibel zu sein. Tatsächlich macht es die Gesellschaft nicht-hochsensiblen Personen oftmals leichter. Grämen Sie sich also nicht und akzeptieren Sie, dass es bei Ihnen offenbar um etwas anderes als Hochsensibilität gibt. Auf unserem psychologischen Testportal können Sie sich aber unabhängig von Hochsensibilität weiterhin vertieft mit Ihrer Persönlichkeit beschäftigen, beispielsweise mithilfe des Fünf plus 30 Faktoren Inventar der Persönlichkeit (F+30FIP), der die fünf zentralen Persönlichkeitstendenzen Extraversion, Offenheit, Neurotizismus, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit, sowie 30 weitere spezifischere und diesen untergeordnete Persönlichkeitsmerkmale erfasst.
    Hochsensibel: Bei einem klaren Ergebnis hochsensibel können Sie sich sehr sicher sein, dass Sie tatsächlich hochsensibel sind. Womöglich macht bereits dieses Ergebnis Ihnen vieles klares, verhilft Ihnen zu mehr Verstehen der eigenen Person und mehr Selbstakzeptanz. Es kann auch ein Anreiz sein, um sich ein anderes soziales Umfeld zu schaffen und beispielsweise bei uns mithilfe der Freundschaftssuche und Partnersuche für Hochsensible gezielt nach Menschen zu suchen, die ebenfalls hochsensible sind oder eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung gegenüber hochsensiblen Personen zeigen.
  • Teilweise hochsensibel: Bei einem Ergebnis teilweise hochsensibel können Sie davon ausgehen, dass Sie mit Hochsensiblen einen Teil von ihren besonderen Verarbeitungsweisen teilen, auch wenn bei Ihnen nicht das Vollbild von Hochsensibilität vorliegt. Dies ist keineswegs ein schlechtes Ergebnis. Es mag Ihnen sogar einen besseren Zugang zu „beiden Welten“ verschaffen. So können Sie bei Ihrer Partnersuche oder Freundschaftssuche bei Gleichklang sicherlich eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung für Hochsensibilität angeben, da Sie selbst Teilaspekte von Hochsensibilität in Ihrer Person wahrnehmen.
Skala „Ressource versus Belastung“

In der Normierungsstichprobe des HSP-Test gaben übrigens 73,4 % der Befragten an, ihre Hochsensibilität sowohl als Ressource als auch als Belastung zu erleben. 17,3 % der Testentwicklungs-Stichprobe gaben an, ihre Hochsensibilität vorwiegend als Ressource zu erleben. 9,3 % schilderten, ihre Hochsensibilität vorwiegend als Belastung zu erleben.

Die meisten Hochsensiblen erleben also sowohl positive als auch negative Aspekte ihrer Hochsensibilität. Ungefähr jede siebte hochsensible Person schafft es aber, Ihre Hochsensibilität vorwiegend als Ressource zu erleben, während fast jede zehnte hochsensible Person leider unter ihrer Hochsensibilität vorwiegend leidet.

In der statistischen Analyse konnte gezeigt werden, dass 15 Fragen sehr gut unterscheiden können zwischen den drei Gruppen „Belastung“, „Ressource“ und „Ressource und Belastung“.

Diese Fragen sprechen, wenn sie bejaht werden, bei Hochsensiblen für eine erhöhte Belastung:

• häufige Ängste
• Neurotizismus (emotionale Labilität)
• bin sozial isoliert
• bin schnell überfordert
• zweifle an mit selbst
• fühle mich unverstanden
• sehr vielschichtige Gedankengänge
• kann mich nicht durchsetzen
• verzweifle an dieser Welt
• langes Nachklingen von Gefühlen

Diese Fragen sprechen, wenn sie bejaht werden, bei Hochsensiblen für stärkere Ressourcen:

• Extraversion
• ausgeprägte Auseinandersetzung mit Spiritualität
• starkes inneres Erleben von Musik oder Kunst
• sehr interessiert an Selbsterfahrung
• hohe Begeisterungsfähigkeit

Erneut wurden nunmehr statistisch Cut-Off-Werte berechnet, um auf der Basis eines Gesamtpunktewertes jede Person in eine der drei Gruppen einteilen zu können. Sie selbst brauchen natürlich nichts rechnen, sondern es wird Ihnen automatisch eines der drei möglichen Ergebnisse in Textform zurückgemeldet:

  • Hochsensibilität als Ressource: Es gelingt Ihnen, Ihre hochsensitive Tendenz im Alltag vor allem als Ressource zu integrieren. Gratulation, denn damit machen Sie das Beste aus Ihrer hochsensitiven Tendenz!
  • Hochsensibilität als Belastung: Derzeit erleben Sie Ihre hochsensitive Tendenz vor allem als eine Belastung. Sie sind für Sie vorwiegend mit negativen Gefühlen, Leidensdruck und Beeinträchtigung verbunden. Dies braucht aber nicht so zu bleiben, sondern Änderungen sind möglich! Hilfreich könnte es für Sie, Ihre Problemlösefertigkeiten und Ihre Stressbewältigungsfertigkeiten zu trainieren, sich mehr auf positive Sinneswahrnehmungen und angenehme Aktivitäten zu fokussieren, sowie sich Ängsten und Sorgen stärker durch aktive Auseinandersetzung und Bewältigung zu stellen. Negative Gefühle können angenommen und zum Ausgangspunkt für bewusste Veränderungen werden. Wenn es Ihnen alleine nicht gelingt, sollten Sie sich nicht scheuen, sich Hilfe zu suchen. Oftmals können Menschen mit hochsensitiver Tendenz sehr von einem Training von Fertigkeiten profitieren, mit deren Hilfe sie deutlich besser mit negativen Gefühlen umgehen, sich besser artikulieren, Probleme aktiver und effizienter lösen, sich besser abgrenzen, aber auch Dinge besser genießen können. Wichtig könnte es für Sie ebenfalls sein, sich neue Lebensfelder zu erschließen oder vorhandene zu aktivieren, in denen Ihre Hochsensibilität hilfreich ist. Nach empirischen Befunden könnten dies insbesondere sein Musik, Kunst, Intuition, Selbsterfahrung oder Spiritualität. Es können auch andere Themen sein. Sich für etwas zu begeistern, unterstützt viele hochsensible Menschen, ihre Hochsensibilität als Ressource zu entwickeln. Oftmals kann außerdem der Kontakt mit Gleichgesinnten und ähnlich hochsensitiven Menschen die eigene Lebensfreude und Stabilität fördern. Das Vorhandensein hochsensitiver Verarbeitungsweisen kann Ihr Leben bereichern. Gehen Sie es an!
  • Hochsensibilität als Ressourcen und Belastung: Ihre hochsensitive Tendenz fungiert sowohl als Ressource als auch als Belastung. Dies bedeutet, dass Sie von Ihrer hochsensitiven Tendenz noch nicht uneingeschränkt profitieren können. Hilfreich könnte es für Sie, Ihre Problemlösefertigkeiten und Ihre Stressbewältigungsfertigkeiten zu trainieren, sich mehr auf positive Sinneswahrnehmungen und angenehme Aktivitäten zu fokussieren, sowie sich Ängsten und Sorgen stärker durch aktive Auseinandersetzung und Bewältigung zu stellen. Negative Gefühle können angenommen und zum Ausgangspunkt für bewusste Veränderungen werden. Wichtig könnte es für Sie auch sein, sich Lebensfelder zu erschließen, in denen Ihre Hochsensibilität hilfreich ist. Nach empirischen Befunden könnten dies insbesondere Musik, Kunst, Intuition, Selbsterfahrung oder Spiritualität sein. Es können auch andere Themen sein. Sich für etwas zu begeistern, unterstützt Menschen, ihre hochsensitive Tendenzen als Ressource zu entwickeln. Oftmals kann außerdem der Kontakt mit Gleichgesinnten und ähnlich hochsensitiven Menschen die eigene Lebensfreude und Stabilität fördern.

So können Sie mit den Ergebnissen der Skala „Ressource oder Belastung“ des Tests für Hochsensibilität umgehen:

  • Ihre Hochsensibilität ist für Sie eine Ressource? Hervorragend! Machen Sie weiter so wie bisher.
  • Ihre Hochsensibilität ist für Sie nur oder teilweise eine Belastung? Das Testergebnis hat Ihnen bereits Anregungen gegeben. In diesem Artikel werden Sie im Abschnitt viele weitere Ratschläge und Empfehlungen lesen können, wie Sie Ihre Hochsensibilität zur Ressource machen können.
Zwischenresümee Test für Hochsensibilität (HSP-Test)
  • Der HSP-Test identifiziert Personen, die in so starkem Ausmaß sensitive Verarbeitungsweisen aufweisen, dass sie hochsensibel sind.
  • Ebenso kann der HSP eine Hochsensibilität ausschließen, wenn diese beispielsweise aufgrund von Stressempfindlichkeit, Depressionen oder Ängsten vermutet wird.
  • Zusätzlich kann der HSP-Test einen Zwischenbereich identifizieren, in dem sich Personen befinden, die durchaus über sensitive Verarbeitungsweisen verfügen, deren Stärke und Generalisierungs-Grad aber unterhalb der Definitionsmerkmale einer Hochsensibilität liegt.
  • Der HSP-Test kann außerdem erkennen, ob sich bei Hochsensibilität oder teilweise sensitiven Verarbeitungsweisen diese positiv im Sinne einer Ressource oder negativ im Sinne einer Belastung auswirken. Auch hier gibt es eine Zwischengruppe, wo sich Hochsensibilität sowohl als Belastung als auch aus Ressource auswirkt. In den Testergebnissen werden Empfehlungen ergeben, wie Belastungen reduziert und Ressourcen maximiert werden können.
  • Wenn Sie laut HSP-Test nicht hochsensibel sind, ist dies ein klares Ergebnis und Sie können in anderen Konstrukten und Merkmalen nach Antworten auf ihre ursprünglichen Fragen suchen.
  • Wenn Sie laut HSP-Test im Zwischenbereich der Hochsensibilität sind, stehen Sie in gewisser Weise zwischen „beiden Welten“ und können so guten Zugang zu nicht-hochsensiblen und hochsensiblen Personen gewinnen. Auch können Sie leicht eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung für Hochsensibilität entwickeln, die Sie bei ihrer Partnersuche und Freundschaftssuche nutzbar machen können. Beim Online-Dating bei Gleichklang wird diese Akzeptanz abgefragt.
  • Wenn Sie laut HSP-Test hochsensibel sind, können Sie mit sehr großer Sicherheit davon ausgehen, dass bei Ihnen eine Hochsensibilität besteht. Allein dies Wissen kann Ihnen bereits zu einem besseren Verständnis und einer höheren Akzeptanz Ihrer Person verhelfen. Es mag Ihnen zudem den Anreiz geben, sich auf die Suche nach ebenfalls hochsensiblen Partner:innen oder Freund:innen zu machen oder nach solchen, die Ihrer Hochsensibilität mit Wertschätzung begegnen. Hierfür können Sie auch die Online-Partnersuche und Freundschaftssuche bei Gleichklang nutzen.
  • Sollten Sie durch Ihre sensitiven Verarbeitungsweisen auch oder nur belastet werden, können Sie sich an den Empfehlungen orientieren, die in den Testergebnissen gegeben werden, sowie an den Ausführungen im Abschnitt in diesem Artikel.
  • Immer dann, wenn Ihre Hochsensibilität nur oder auch als Belastung auftritt, sollten und können Sie dies zum Anlass für Veränderungen nehmen. Auf jeden Fall lohnt es sich, an der eigenen Person zu arbeiten, sollten Sie durch Ihre Hochsensibilität belastet werden. Hochsensibilität an sich braucht nämlich zu keinen Schwierigkeiten zu führen. Es hängt vielmehr entscheidend von dem sozialen Umfeld und den eigenen Bewältigungsstrategien ab, ob Sie als hochsensible Person von Ihrer Hochsensibilität profitieren oder unter ihr leiden werden.

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Hochsensibilitäts-Struktur-Test (HSST-Test)

Der Hochsensibilitäts-Struktur- Test erweitert den Test für Hochsensibilität (HSP-Test), indem Hochsensibilität hier nicht als ein komplett einheitliches Merkmal verstanden wird, sondern sieben Grunddimensionen der Hochsensibilität herausgearbeitet werden. Das individuelle Testergebnis wird als Profil angezeigt.

Der Test ist für Hochsensible geeignet, die Ihre Hochsensibilität besser verstehen möchten. Er ist ebenso für Nicht-Hochsensible geeignet, die bei sich einzelne Komponenten der Hochsensibilität entdecken können, auch wenn keine allgemeine, generalisierte Hochsensibilität besteht.

Dies misst der HSST-Test

Anders als der Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test), der nur das Bestehen von Hochsensibilität insgesamt feststellt, ermöglicht der HSST eine differenzierte Analyse des Ausprägungsgrades hochsensitiver Verarbeitungsweisen in den sieben Grunddimensionen

  • Einfühlung und Empathie
  • Wahrnehmungs-Sensitivität
  • Gedankliche Komplexität
  • Positive Gefühlssensitivität
  • Selbstreflexion und Selbsterleben
  • Moralische Sensitivität
  • Belastung und Überforderung

Die ursprüngliche Basis des neuen Tests beruht auf den Fragebogenangaben von 2439 Personen, mittlerweile haben den Test zehntausende Personen ausgefüllt. Zahlreiche Fragen, die alle mit Hochsensibilität korrelierten, wurden mithilfe einer sogenannten Hauptkomponentenanalyse auf sieben Dimensionen reduziert. Dieser Test ist wesentlich länger, weil er aufgrund der Untergliederung in sieben Skalen mehr Fragen benötigt.

Der Hochsensibilitäts-Struktur-Test beinhaltet aber ebenfalls eine Skala für die Gesamtsensitivität, sodass eine klare Aussage möglich ist, ob Sie insgesamt hochsensibel sind oder nicht.

Inhalte des Hochsensibilitäts-Struktur-Tests

Es werden hier jeweils die Grunddimensionen dargestellt, definiert und Beispiele für die entsprechenden zu einer Grunddimensionen passenden Testfragen gegeben. Aufgrund der hohen Anzahl an Fragen werden aber nicht alle Fragen dargestellt, sondern der Fokus liegt auf den übergeordneten sieben Grunddimensionen:

  • Einfühlung und Empathie – Wahrnehmung und Mitschwingen mit den Gefühlen anderer: Die Gefühle von Menschen übertragen sich auf mich, Andere Menschen können mich seelisch berühren, Erlebe ein sehr ausgeprägtes Mitgefühl für andere Menschen, Kann Menschen besonders tiefgreifend verstehen. …
  • Wahrnehmungs-Sensitivität – Hohe Intensität, mit der Umgebungs-Reize (z.B. visuell, auditiv, olfaktorisch, taktil …) wahrgenommen werden: Nehme Berührungen besonders intensiv wahr, Nehme Farben besonders intensiv wahr, Intensive Wahrnehmung sauerstoffarmer Luft, Hohe Empfindlichkeit gegenüber Lautstärke und starken Reizen. …
  • Gedankliche Komplexität – Komplexes Durchdenken von Zusammenhängen: Bemühe mich, Dinge wirklich zu verstehen, Versuche, Sachverhalte in ihrer Tiefe und Ganzheit gedanklich zu erfassen, Interessiere mich für komplexe Gedanken und Theorien. …
  • Positive Gefühlssensitivität – Intensives Erleben von Freude, Glück und Begeisterung: Positive Gefühle stecken mich an, Kleine Anlasse können bei mir zu großer Freude führen, Erlebe Zustände von tiefer Freude und Glückseligkeit. …
  • Selbstreflexion und Selbsterleben – Selbstreflexion und Streben nach Selbsterfahrung: Bin interessiert an Psychologie, Praktizierung von meditativen Praktiken, Setze mich mit meiner Persönlichkeit auseinander. …
  • Moralische Sensitivität – Ethische Achtsamkeit, Klärung und Milde: Ausgeprägter Wunsch, Konflikte ruhig und freundlich zu klären, Plädiere für eine Ethik des Verstehens und Helfens, Eine Ethik des achtsamen Umganges miteinander ist mir wichtig. …
  • Belastung und Überforderung – Reizüberlastung, Stress und Labilität: Bin schnell überlastet, Erlebe Zustände von Traurigkeit und Verzweiflung, Kleine Anlasse können bei mir zu negativen Gefühlen führen, Fühle mich unverstanden. …

Zusätzlich wird Hochsensibilität als Gesamtmaß ausgewertet, sodass Sie zusätzlich zu Ihren Ausprägungen in den sieben Dimensionen ebenfalls erfahren, ob Sie insgesamt hochsensibel sind.

Ergebnisse und Interpretation des Hochsensibilitäts-Struktur-Test

Alle Ergebnisse für die sieben Dimensionen wie auch für den Gesamtwert werden zurückgemeldet als Nein, Teilweise oder Ja:

  • Ja bedeutet, dass Sie Werte haben, wie sie typischerweise bei Hochsensiblen beobachtet werden.
  • Nein bedeutet, dass Sie Werte haben, wie sie typischerweise bei Nicht-Hochsensiblen beobachtet werden.
  • Teilweise bedeutet, dass Sie zwischen beiden Gruppen stehen.

Hochsensible brauchen keineswegs in allen Skalen ein „Ja“ zu erhalten. Im Gegenteil, ist die Idee des Hochsensibilitäts-Struktur-Tests, dass sich Hochsensibilität bei einzelnen Personen auf unterschiedliche Art und Weise in diesen sieben Dimensionen manifestieren kann.

Die Testergebnisse können Ihnen erneut auch einen Anreiz geben, über Veränderungen oder Verbesserungen nachzudenken:

  • Besonders naheliegend ist dies bei der Skala „Belastung“, wo ein Ja und auch bereits ein teilweise auf einen gegebenenfalls erheblichen Leidensdruck hinweist.
    Auch ein Ja bei Wahrnehmungs-Sensitivität kann Anlass sein, sich darüber Gedanken zu machen, wie Sie Ihren Alltag, Ihr Umfeld, einschließlich des sozialen Netzes, gestalten wollen, um ein Optimum an Lebenszufriedenheit zu erreichen.
  • Ein Nein oder auch nur ein Teilweise bei Positive Gefühle kann Ihnen Anlass geben, sich stärker auf positive Gefühle zu fokussieren und an mehr Positivität und Genuss zu arbeiten.
    Im Folgenden wird die Bedeutung der möglichen Ergebnisse in den sieben Grunddimensionen dargestellt. Danach werden einige Profile (Kombinationen aus den sieben Grunddimensionen) besprochen.

Einfühlung und Empathie

  • Wenn Sie hier ein „Ja“ haben, bedeutet dies, dass Sie die Gefühle anderer sehr gut verstehen und sich in diese hineinversetzen, sowie sie mitempfinden können. Sie sind also in hohem Ausmaß dazu in der Lage, Mitgefühl mit anderen Menschen und Tieren zu erleben. Ein „Teilweise“ spricht ebenfalls für eine erhöhte Ausprägung im Vergleich zu den meisten Nicht-Hochsensiblen.
    Wichtig ist es, darauf zu achten, dass Sie durch Gefühle nicht überwältigt werden und so selbst emotional einbrechen. Entscheidend ist es, Mitgefühl zu kultivieren, danach zu handeln und dennoch bei sich zu bleiben.
  • Grundsätzlich sind Einfühlung und Empathie als Ressourcen zu betrachten, auch wenn diese in unserer wettbewerbsorientierten und oftmals brutalen Welt nicht von allen so gesehen werden. Die Anforderung besteht darin, in dieser Welt bestehen und dennoch empathisch zu handeln.
  • Empathie und Einfühlung erleichtern tiefgreifende und tragfähige Partnerschaften und Freundschaften aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Entscheidend ist hier neben der Partnerwahl aber ebenfalls die Fähigkeit, sich abgrenzen zu können, wenn es erforderlich ist.
  • Haben Sie ein Nein in dieser Dimension, obwohl Sie hochsensibel sind, bedeutet dies, dass die Bereiche Einfühlung und Empathie weniger stark entwickelt sind. Dies kann Ihnen Anlass geben, an Perspektivenübernahme und Gespür für die Gefühle anderer zu arbeiten. Es kann so gelingen, , mehr Einfühlung zu erreichen.

Wahrnehmungs-Sensitivität

  • Wenn Sie hier ein „Ja“ haben, bedeutet dies, dass Sie sehr viel stärker als nicht-hochsensible Menschen in ihrer Wahrnehmung auf Umgebungsreize reagieren. Sie nehmen also selbst relativ niedrigschwellige Reize stärker wahr. Dies kann alle Sinnesmodalitäten betreffen, also visuelle, auditive, olfaktorische, taktile, geschmackliche und auch Schmerzreize. Auch bei einem „Teilweise“ ist Ihre Wahrnehmungs-Sensitivität höher als bei den meisten nicht-hochsensiblen Menschen, aber niedriger als bei vielen hochsensiblen Menschen.
  • Wichtig ist es, dass Sie sich eine Umgebung schaffen, in der Sie sich wohlfühlen und zufrieden sind. Es ist keineswegs immer möglich oder sinnvoll, sich aus bestehenden Umweltsituationen zurückzuziehen, da Sie in der nicht-hochsensiblen Welt weiterhin leben müssen. Dennoch können Sie vieles tun, um eine Reizüberlastung zu verhindern. Achten Sie immer wieder auf Zeiten der bewussten Stille und des temporären Rückzugs, suchen Sie sich Hobbys, die Naturerleben beinhalten, meditieren Sie, machen Sie andere Entspannungsübungen oder Yoga. Gestalten Sie sich Ihre häusliche Umgebung so, dass Sie sich wohlfühlen. Suchen Sie sich Partner:innen und Freund:innen, die die gleichen, weniger turbulenten Umgebungen schätzen. Informieren Sie Ihr soziales Umfeld über Ihre Situation, sodass Kompromisse gefunden werden können.
  • Haben Sie ein „Nein“ in dieser Dimension, gibt es nichts weiter zu beachten. Es besteht bei Ihnen in diesem Fall keine besonders niedrige Schwelle zur Reizüberlastung und Sie werden auch in turbulenteren Umgebungen typischerweise gut zurechtkommen.

Gedankliche Komplexität

  • Wenn Sie hier ein „Ja“ haben, bedeutet dies, dass Sie in sehr komplexen Zusammenhängen denken. Auch bei einem „Teilweise“ ist die Komplexität Ihrer Gedankengänge höher als bei den meisten Menschen, aber niedriger als bei den meisten hochsensiblen Menschen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie sich in Ihren Gedanken nicht vorwiegend auf Gefahren oder Bedrohungen konzentrieren. Nehmen Sie Ambiguität und Zweifel als einen Teil unseres menschlichen Lebens an. Durch Bejahung und Akzeptanz können wir lernen, hiermit besser umzugehen.
  • Nutzen Sie Ihre gedankliche Komplexität positiv, um sich mit Philosophie, Literatur, Kunst, Kultur oder anderen Wissenschaften zu beschäftigen.
  • Suchen Sie sich Partner:innen und Freund:innen, mit denen Sie sich gedanklich austauschen können.
  • Achten Sie darauf, immer wieder loszulassen, sich auf positive Wahrnehmungen, Gefühle und die kleineren Dinge im Leben auszurichten, damit Ihre gedankliche Komplexität die Leichtigkeit des Seins nicht beeinträchtigt und sie emotional nicht überfordert.
  • Bei einem „Nein“ kann es hilfreich sein, für sich zu prüfen, ob sie womöglich so manches zu schnell auf die leichte Schulter nehmen und sich mit einigen Dingen vielleicht etwas tiefgreifender befassen könnten. Es ergibt sich aus einem „Nein“ aber kein unmittelbarer Handlungsbedarf.

Positive Gefühlssensitivität

  • Wenn Sie hier ein „Ja“ haben, bedeutet dies, dass Sie positive Gefühle, Freude und Begeisterung wesentlich intensiver und schneller verspüren können als die meisten nicht-hochsensible Menschen. Auch bei einem „Teilweise“ ist die Intensität Ihrer positiven Gefühle höher als bei den meisten nicht-hochsensiblen Menschen, aber niedriger als vielen hochsensiblen Menschen.
    Ein „Ja“ und auch ein „Teilweise“ sind ein sehr gutes Ergebnis. Denn durch positive Gefühle wird unsere Lebenszufriedenheit maßgeblich bestimmt.
  • Wenn Sie sich über die kleinen Dinge freuen können, haben Sie daher besser Aussichten, auch insgesamt glücklich und zufrieden zu werden, als wenn Gefühle der Freude und des Glücks bei Ihnen schwer aufkommen.
  • Trotzdem sollten Sie auch bei positiven Gefühlen, sich zwar tragen, aber nicht völlig wegtragen lassen. Achten Sie immer darauf, geerdet zu bleiben, indem Sie Ihre Gefühle mit Ihren Gedanken verbinden und in sich hineinhören, dass beide auch das Gleiche sagen.
  • Bei einem „Nein“ fehlt Ihnen die positive Gefühlssensitivität. Sie können daran arbeiten, positive Gefühle stärker in Ihr Leben und in Ihren Wahrnehmungsfokus zu bringen. Als hochsensibler Mensch wird Ihnen dies leichter gelingen, als wenn Sie nicht hochsensibel sind.
  • Achten Sie nicht nur auf das, was nicht klappt, sondern achten Sie auf das, was so läuft, wie Sie es sich wünschen.
  • Machen Sie sich die kleinen Freuden des Alltags bewusst und achten Sie ganz genau auf den Genuss, wenn etwas Positives geschieht.
  • Hören Sie bewusst Musik, betrachten Sie Kunst oder die Natur, praktizieren Sie Meditation, achten Sie die Zuneigung im zwischenmenschlichen Kontakt.
  • Die Aktivierung der positiven Gefühlssensitivität ist übrigens eine wirksamste Strategie, um Hochsensibilität zur Ressource zu machen und Belastungen in den Hintergrund treten zu lassen.

Selbstreflexion und Selbsterleben

  • Wenn Sie hier ein „Ja“ haben, bedeutet dies, dass Sie über sich selbst viel nachdenken, auf Ihre Gefühle achten, sich für Selbsterfahrung und die Weiterentwicklung Ihrer Person interessieren. Auch bei einem „Teilweise“ ist Ihr Interesse, sich mit der eigenen Person auseinanderzusetzen, im Vergleich zu nicht-hochsensiblen Personen erhöht.
  • Optimal ist es, wenn Sie sich einen Beruf oder eine Tätigkeit wählen können, in dem Selbstreflexion und Selbsterfahrung eine große Rolle spielen. Dies gilt für die Psychologie, aber auch für die meisten sozialen, pädagogischen Berufe und künstlerischen Berufe. Aber natürlich ist dies nur die Krönung und keineswegs müssen Sie mit anderen Berufen unglücklich werden.
    Seminare, Mediation, Yoga oder auch Coaching können Ihnen helfen, Ihr Bedürfnis nach Beschäftigung mit der eigenen Person fruchtbar umzusetzen.
  • Sehr hilfreich ist es zudem, wenn Sie sich ein soziales Netz mit Partner:innen und Freund:innen aufbauen, die sich ebenso für Selbstreflexion, Selbsterfahrung und Selbsterleben interessieren.
    Wichtig ist es, sich bei der Selbstreflexion nicht nur mit möglichen kritischen oder negativen Aspekten der eigenen Person zu beschäftigten, sondern die eigenen Ressourcen zu erkennen, zu stärken und Akzeptanz für die eigene Person aufzubauen.
  • Ein „Nein“ ist kein grundsätzliches Problem. Sollten Sie aber feststellen, dass bei Probleme in Ihrem Alltag, Ihren Beziehungen oder mit sich selbst bestehen, könnte es Ihnen helfen, mehr zu reflektieren und ein stärkeres Interesse an Selbsterfahrung aufzubauen.

Moralische Sensitivität

  • Wenn Sie hier ein „Ja“ haben, bedeutet dies, dass Ihre ethische Ausrichtung stark auf einen achtsamen, hilfreichen und friedfertigen Umgang ausgerichtet ist, sehr viel stärker als bei vielen Menschen in unserer Gesellschaft. Auch bei einem „Teilweise“ ist Ihre moralische Sensitivität im Vergleich zu den meisten Menschen erhöht.
  • Dies ist ein gutes Ergebnis! Denn in einer indifferenten, achtlosen, oftmals brutalen und egoistischen Welt, die der Zerstörung unseres Klimas, der Natur und Tierwelt weitgehend tatenlos zuschaut oder Geflüchtete in Elend und Not leben oder gar ertrinken lässt, brauchen wir kein Weniger, sondern ein Mehr an moralischer Sensitivität.
  • Es kann kein zu viel an moralischer Sensitivität geben, wohl aber ein zu wenig. Notwendig ist es aber, sich auch bei hoher moralischer Sensitivität innerlich auch immer wieder abgrenzen zu können und aufzupassen, dass Hilfeleistungen nicht ausgenutzt werden. In unserer nicht-achtsamen Welt ist dies leider nicht selten der Fall.
  • Sehr hilfreich kann es sein, sich in Organisationen zu engagieren, die sich für soziale Zwecke, die Umwelt oder die Tiere einsetzen, um so die eigene moralische Sensitivität mit sozialer Unterstützung und auch erhaltener Solidarität zu verbinden.
  • Lautet das Ergebnis „Nein“, kann dies Anlass für Sie sein, die eigenen moralischen Urteile und sozialen Haltungen noch einmal zu reflektieren, um zu einer achtsameren, weicheren, milderen, liebevolleren und fürsorglicheren Betrachtung zu gelangen.
  • Übrigens kann eine hohe moralische Sensitivität auch die Qualität partnerschaftlicher und freundschaftlicher Beziehungen verbessern.

Belastung und Überforderung

  • Wenn Sie hier ein „Ja“ haben, bedeutet dies, dass Sie einen doch erheblichen Belastungsgrad aufweisen, wie dies leider für nicht wenige Hochsensible der Fall ist. Auch bei einem „Teilweise“ ist nach wie vor ein erheblicher Belastungsgrad vorhanden.
  • Für Sie ist es nun wichtig, die inneren, äußeren und sozialen Belastungen zu reduzieren und ihre Ressourcen zu stärken.
  • Ein wichtiger Faktor, über den bereits gesprochen wurde, ist die Aktivierung positiver Gefühle. Achten Sie auf die positiven Dinge im Leben, freuen Sie sich über Kleinigkeiten, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Positives. Meditieren Sie oder betreiben Sie Yoga.
  • Bauen Sie sich einen unterstützenden und gleichgesinnten Freundes-und Bekanntenkreis auf, suchen Sie sich Partner:innen, mit denen Sie zentrale Lebensprinzipien und Erlebensweisen verbinden.
  • Der alleinige Fokus auf das Positive reicht aber nicht immer, um die Belastung zu reduzieren. Lernen Sie, negative Ereignisse und Gefühle besser anzunehmen, andererseits aber auch nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen.
  • Verbessern Sie Ihre Problemlösefertigkeiten, Ihre Stressbewältigungsfertigkeiten und Ihre sozialen Fertigkeiten, um sich weniger hilflos und überfordert zu fühlen.
  • Suchen Sie nach Online-Kursen, besuchen Sie Seminare, buchen Sie ein Coaching oder begeben Sie sich in psychotherapeutische Behandlung,wenn Sie den Eindruck haben, es alleine nicht zu schaffen.
  • Bei einem „Nein“ besteht keinerlei Handlungsbedarf. „Nein“ ist das wünschenswerte Ergebnis.

Beispiel-Profile

  • Dynamische Hochsensibilität: „Ja“ oder „Teilweise“ in allen sieben Komponenten und beim Gesamtwert: Ihre hochsensitiven Verarbeitungsweisen gehen sowohl mit Ressourcen (Positive Gefühle, Selbsterfahrung, moralische Sensitivität), als auch mit Belastungen einher (Belastung, ggf. gedankliche Komplexität). Aufgrund ihrer hohen Interesses an Selbstreflexion und Selbsterfahrung und ihrer bereits vorhandenen Sensitivität für positive Gefühle bestehen gute Möglichkeiten, dass es Ihnen gelingen wird, die Belastung zu reduzieren und dadurch eine verbesserte innere Balance zu erreichen. Wichtig für Sie kann auch ein Training von Problemlösefertigkeiten, Stressbewältigungsfertigkeiten und sozialen Fertigkeiten sein. Ebenso kann es hilfreich sein, in Ihren Alltag konsequent Ruhe- und Erholungszeiten einzubauen, sowie sich ein soziales Netz aus Gleichgesinnten zu schaffen.
  • Balancierte Hochsensibilität: „Nein“ bei Belastung und „Ja“ oder „Teilweise“ in allen anderen Komponenten und beim Gesamtwert: Gratulation und machen Sie weiter so! Sie können Ihre hochsensitiven Verarbeitungsweise als Ressource in ihren Alltag integrieren, ohne dadurch belastet zu werden.
  • Belastete Hochsensibilität: Für Belastung erhalten Sie ein „Ja“ oder „Teilweise“, für positive Gefühle ein „Nein“ und für alle anderen Komponenten und den Gesamtwert ein „Ja“ oder ein „Teilweise“. Ihre hochsensitiven Verarbeitungsweisen sind für Sie vor allem eine Belastung. Ängste, Depressionen, Unzufriedenheit und Überforderung prägen Ihr emotionales Erleben, während Sie nur eingeschränkt positive Gefühle, Lebensfreude und Begeisterung wahrnehmen. Zwar interessieren Sie sich für Selbsterfahrung, sind empathisch und weisen eine hohe moralische Sensitivität auf, es gelingt Ihnen aber nicht, diese Fertigkeiten zu einer Quelle von Lebensfreude zu machen. Entscheidend wird es für Sie sein, an einer Erhöhung ihrer Sensitivität für positive Gefühle zu arbeiten. Achten Sie auf das Positive, versuchen Sie, sich über die kleinen Dinge zu freuen, achten Sie fokussiert auf positive Sinneswahrnehmungen in allen Bereichen. Hilfreich sein können Meditation und Yoga. Gestalten Sie sich einen selbst-fürsorglichen Alltag und achten Sie auf eine Sie stützende soziale Einbettung mit Freundschaften und im besten einer Partnerschaft mit einer gleichgesinnten Person. Üben Sie ebenfalls an Ihren Problemlösefertigkeiten, Stressbewältigungsfertigkeiten und sozialen Fertigkeiten. Seminare, Online-Kurse, Coaching, oder gegebenenfalls eine Psychotherapie können hilfreich für Sie sein.
  • Balancierte „Nicht-Hochsensibilität“: Für den Gesamtwert und für Belastung ergeben sich ein „Nein“. Andere Komponenten sind nicht oder teilweise gegeben. Sie sind nicht hochsensibel, aber in einigen Bereichen können durchaus sensitive Verarbeitungsweisen auftreten. Sie sind nicht belastet und insgesamt balanciert.
  • Belastete Nicht-Hochsensibilität: Für alle Werte ergibt sich ein „Nein“, aber für Belastung ein „Ja“. Sie sind nicht hochsensibel, stehen aber unter erheblicher psychischer Belastung. Üben Sie Ihre Problemlösefertigkeiten, Stressbewältigungsfertigkeiten und sozialen Fertigkeiten. Coaching oder gegebenenfalls eine Psychotherapie können für Sie hilfreich sein, um zu mehr Lebenszufriedenheit und Ausgeglichenheit zu gelangen. Auch mithilfe von Yoga, Meditation und Übungen zur bewussten Wahrnehmung positiver Gefühle und Wahrnehmungseindrücke können Sie mehr Zufriedenheit erreichen.

Zahlreiche weitere Kombinationen sind denkbar, die Sie auf der Basis der Bedeutung der einzelnen Komponenten interpretieren können.

Bezüglich vier der sieben Komponenten lassen sich auch – unabhängig von der Ausprägung in den anderen Komponenten – allgemeine Hinweise oder Empfehlungen für mögliche Veränderungen geben:

  • Zeigt sich eine hohe psychische Belastung, sollte dies Anlass sein, an verbesserten Bewältigungsstrategien zu arbeiten, sowie sich den privaten und beruflichen Alltag so zu gestalten, dass mehr Zufriedenheit, weniger Stress und Belastung resultieren. Meditation, Yoga, Seminare, Coaching oder Psychotherapie können oft hilfreich sein. Wichtig ist es auch, feste und stützende Partnerschaften und Freundschaft zu Gleichgesinnten aufzubauen. Hierzu können Sie auch auf das Online-Dating bei Gleichklang für eine speziell an den Bedürfnissen von Hochsensiblen ausgerichtete Partnersuche und Freundschaftssuche zurückgreifen. Weniger aussichtsreich sind demgegenüber die großen Dating-Apps, Singlebörsen oder Partnervermittlungen, da diese kaum Rücksicht auf die Belange hochsensibler Menschen nehmen.
  • Besteht eine hohe Sensitivität der Wahrnehmung, macht es Sinn, sich über die Gestaltung des Alltages und Umfeldes Gedanken zu machen, um Reizüberlastung zu vermeiden. Hilfreich sein können hier auch regelmäßige Zeiten des Rückzugs und der Erholung. Dies kann selbst zu einer verbesserten Bewältigung einer turbulenten Umgebung führen.
  • Zeigt sich keine Sensitivität für positive Gefühle, kann es wirksam sein, Genussübungen durchzuführen, bewusst auf positive Sinneswahrnehmungen zu achten und zu üben, sich an den kleinen Dingen des Alltags zu freuen. Dadurch kann es gelingen, emotionale Blockaden aufzulösen und die eigene Lebenszufriedenheit zu erhöhen. Auch zur Aktivierung positiven Erlebens sind zudem Meditation und Yoga gut geeignet. Die Aktivierung positiven Erlebens kann zudem als Gegenpool zu Belastung und Stress wirken.
  • Zeigt sich keine moralische Sensitivität, können Sie dies zum Anlass nehmen, über die eigenen moralischen Urteile noch einmal zu reflektieren und auf dieser Basis zu einer achtsamen, weichen und liebevollen Betrachtung zu gelangen. Hilfsbereitschaft, milde und verträgliche Einstellungen führen zu befriedigenderen sozialen Kontakten und wirken sich dadurch mittelbar auch positiv auf die eigene Lebenszufriedenheit aus.

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Bewusstwerdung und Selbsterkenntnis der eigenen Hochsensibilität

Grundsätzlich gilt, dass die Kenntnis der eigenen Person immer hilfreich ist, um sich einen Alltag und eine soziales Netz zu gestalten, was zu der eigenen Person passt, aber auch um an Veränderungen der eigenen Person zu arbeiten, was oft möglich ist.

Beide Tests laden Nutzer:innen ein, anhand der Testergebnisse für sich selbst prüfen, inwiefern die bestehenden Ausprägungen sich günstig, ungünstig oder neutral auf ihren Alltag, ihre Beziehungen und ihr emotionales Erleben auswirken.

Ergeben sich ungünstige Auswirkungen, ist dies eine Chance, über mögliche Veränderungen und verbesserte Bewältigungen nachzudenken.
Ergeben sich günstige Auswirkungen, können diese klarer als Ressourcen erkannt und wertgeschätzt werden. Eine solche Bewusstmachung eigener Ressourcen führt zu erhöhter Lebenszufriedenheit.

Die Bewusstwerdung der eigenen Persönlichkeit ist gerade auch für hochsensible Menschen ein wichtiger Faktor für einen guten Umgang mit ihrer Hochsensibilität und damit die zusammenhängend die Senkung von Belastungen und die Förderung von emotionaler Stabilität und Lebenszufriedenheit.

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Besonderheiten hochsensibler Menschen

Allgemeine Aspekte

Menschen mit hochsensiblen Verarbeitungweisen sehen und erleben diese Welt ein Stück weit anders als nicht-hochsensible Personen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Hochsensible sich in einer Reihe von Verhaltensweisen, Einstellungen und Gewohnheiten im Durchschnitt von anderen unterscheiden.

Andererseits sollte der Unterschied dennoch eher als quantitativer Unterschied verstanden, also als ein „Mehr als“ und nicht als ein „komplett anders“. Denn auch nicht-hochsensible Menschen erleben Empathie und Mitgefühl, nehmen Reize wahr, haben moralische Überzeugungen und können anderen Menschen helfen, erleben positive Gefühle und Belastung und können über sich selbst reflektieren, komplex denken und sich für Selbsterfahrung interessieren. Bei Hochsensiblen werden im Durchschnitt alle diese Komponenten schneller, öfter und stärker aktiviert, grundsätzlich werden sie aber von allen Menschen geteilt.

Ein „Nein“ in der Auswertung beim Hochsensibilitäts-Struktur-Test (HSST-Test) bedeutet entsprechend auch keine vollständige Abwesenheit, sondern einfach nur, dass es keinen Hinweis auf eine besondere Sensitivität in diesem Bereich gibt.

Da grundsätzlich alle Menschen allgemein menschliche Prozesse miteinander teilen, können alle Menschen grundsätzlich auch einander verstehen und miteinander in Kontakt treten. Allerdings erreicht der Kontakt miteinander bei gemeinsamer Hochsensibilität häufiger eine besondere Tiefe, wobei aber auch Akzeptanz und Wertschätzung hochsensitiver Verarbeitungsweisen durch nicht-hochsensible Personen eine gute Basis für ein Miteinander darstellen können.

Datenbasis der geschilderten Besonderheiten

Bei Gleichklang erfragen wir die Hochsensibilität unserer Mitglieder und gleichzeitig zahlreiche weitere Merkmale und Eigenarten, alles Informationen, die wir für eine effektive Partnervermittlung und Freundschaftsvermittlung benötigen.

Außerdem füllen jeden Tag viele Menschen unseren beiden Tests für Hochsensibilität aus. Zusammen mit den Testfragen stellen wir immer mal wieder auch weitere Fragen ein, um herauszufinden, welche weiteren Besonderheiten Hochsensible aufweisen. Die im Folgenden dargestellte Reihe an Besonderheiten fasst unsere Befunde zu statistischen Unterschieden zwischen Hochsensiblen und Nicht-Hochsensiblen zusammen.

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Hochsensibilität, Alter und Geschlecht

Bei den Mitgliedern bei Gleichklang beobachten wir, dass Frauen häufiger als Männer angeben, hochsensibel zu sein. 38 % unserer weiblichen Mitglieder sind hochsensibel, bei den männlichen Mitglieder beträgt dieser Prozentsatz lediglich 30 %.

Auch anhand der beiden Testverfahren für Hochsensible – an denen bereits mehr als 100000 Personen teilnahmen – können wir ein Übergewicht von Frauen und nicht-binären Personen gegenüber Männern unter den Hochsensiblen feststellen. Bei unserem Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test) sind ungefähr zwei von drei Personen Frauen. Sie finden unseren Test, weil sie nach Hochsensibilität suchen.

Die große Mehrheit der Teilnehmenden des Tests ist selbst hochsensibel. Dies ist nicht erstaunlich, weil sie ja aktiv nach dem Test suchen. Aber auch bei den Teilnehmenden gibt es Geschlechts-Unterscheide:

83 % der Männer, die den Test ausfüllen, zeigen sich als hochsensibel. Bei den Frauen ist dieser Prozentsatz signifikant höher und beträgt 94 %.

Wir stellen ebenfalls fest, dass jüngere Personen häufiger angeben, hochsensibel zu sein als ältere Personen.

Wie lässt sich dies erklären?

Es mag so sein, dass tatsächlich Frauen und nicht-binäre Personen häufiger hochsensitive Verarbeitungsweisen entwickeln als Männer. Immerhin wird für Frauen in der psychologischen Literatur auch ein höheres Ausmaß an Empathie und Emotionalität berichtet, was durchaus mit einer höheren Häufigkeit von Hochsensibilität vereinbar wäre.

Vieles spricht vor diesem Hintergrund dafür, dass Hochsensibilität bei Frauen öfter vorkommt als bei Männern.

Die Zahlen sind nicht repräsentativ, weil vorwiegend die zu uns kommen, die sich für Hochsensibilität interessieren oder selber hochsensibel sind. Umso mehr fällt aber ins Gewicht, dass selbst dann, wenn spezifisch Hochsensible angesprochen werden, mehr Frauen als Männer anzutreffen.

Interessanterweise findet sich aber kein Unterschied in den Testergebnissen zwischen denjenigen Frauen und Männern, die dann tatsächlich hochsensibel sind:

Hochsensible Männer und hochsensible Frauen zeigten identische Testergebnisse. Es ist nicht so, dass hochsensible Frauen noch hochsensibler sind als hochsensible Männer, was durchaus statistisch möglich wäre. Es gibt also seltener hochsensible Männer als hochsensible Frauen. Liegt aber Hochsensibilität vor, handelt es sich um das gleiche Merkmal.

Aber warum sollten Ältere seltener hochsensibel sein als Jüngere? Geht Hochsensibilität etwa mit wachsendem Alter verloren?

Dies wäre durchaus denkbar:

Es ist in der Psychologie bekannt, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, wie Offenheit für Erfahrung, tatsächlich mit dem Alter abnehmen. Offenheit für Erfahrungen ist wiederum mit Hochsensibilität korreliert. Insofern ist es durchaus denkbar, dass Hochsensibilität tatsächlich mit dem Alter abnimmt.

Eine alternative Erklärung für beide Effekte könnte sein, dass Männer aufgrund internalisierter Geschlechterrollen-Stereotype häufiger Abstand davon nehmen, sich als hochsensibel zu bezeichnen. Ebenso wäre denkbar, dass jüngere Menschen sich häufiger mit dem Konzept der Hochsensibilität beschäftigen und deshalb auch häufiger sich selbst als hochsensibel bezeichnen.

Auch wenn es mehr Frauen und mehr jüngere als ältere Personen unter Hochsensiblen geben mag, ist gleichzeitig ebenso klar, dass Hochsensible unter allen Geschlechtern und Altersstufen gefunden werden können.

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Hochsensible Berufswege

Hochsensible Gleichklang-Mitglieder von Gleichklang wählen tendenziell andere inhaltliche Berufsfelder als unsere nicht-hochsensiblen Mitglieder:

  • Hochsensible Gleichklang-Mitglieder arbeiten deutlich häufiger in den Bereichen Mode, Kunst, Musik, Pädagogik/Psychologie, Pflege, Medizin, in geisteswissenschaftlichen oder in gesellschaftswissenschaftlichen Berufen.
  • Nicht-Hochsensible arbeiten häufiger als Hochsensible in den Bereichen Technik, Industrie, Informationstechnologie und Transport/Verkehr.

Diese Befunde sind gut zu interpretieren. Hochsensible wählen offenbar häufiger künstlerische Berufe, Berufe, in denen viel Empathie notwendig ist oder auch Berufe, die kritische Reflexion verlangen. Sie interessieren sich weniger für Berufe, in denen es vor allem um Technik und die Effizienz technischer Abläufe geht.

Vermutlich gelingt es Hochsensiblen in künstlerischen, sozialen, pflegerischen und geistes- oder gesellschaftswissenschaftlichen Berufen eher ihre Hochsensibilität als Ressource einzubringen und somit für Nachteile zu kompensieren, denen Hochsensible an vielen Stellen des Berufslebens ausgesetzt sind.

In diesem Sinne kann Hochsensibilität für künstlerische, empathische und stark reflektierende Berufstätigkeit als eine Ressourcen betrachtet werden.

Wir haben auch in einer Umfrage mit Teilnehmenden unserer HSP-Tests die Teilnehmenden gefragt, welche Berufe besonders für Hochsensible geeignet sind:

  • Es führt der Bereich Musik und Kunst, den 95,5 % der Befragte für besonders geeignet hielten. An zweiter Stelle kommt bereits Psychologie mit einer Zustimmung von 87,9 %. Eine hohe Eignung wird ebenfalls gesehen für Geistes- und Sozialwissenschaften (82,9 %). Nach wie vor hoch – aber bereits deutlich geringer – werden genannt Sprachen (71,6 %), Erziehung und Lehre (69,7 %), Land- und Forstwirtschaft (66,3 %), Sport- und Bewegung (65,4 %), Medizin und Pflege (64,9 %) Naturwissenschaften (64 %).
  • Sehr selten werden benannt Berufsfelder, wie Verkehr und Logistik (7,3 %), Produktion und Fertigung (8,4 %), Politik (11,8 %), Büro und Sekretariat (15,3 %) sowie Versand und Handel (16 %).
  • In einem mittleren Feld liegen Bau und Architektur (39,3 %), Unternehmensorganisation und Management (28,7 %), Medien (26,7 %) sowie Verwaltung und Recht (21,1 %).

Hochsensible erleben demnach musisch-künstlerische und psychologisch-erzieherische Berufsfelder für besonders geeignet. Auch helfende Berufe im medizinisch-pflegerischen Bereich, naturwissenschaftliche Berufe, sowie mit Bewegung und Natur zusammenhängende Berufe werden oft als geeignet erlebt. Als eher nicht geeignet erlebt werden stark technische Bereiche oder auch Bürotätigkeiten; Versand- und Handelstätigkeiten.

Wir haben ebenfalls Fragen zur Struktur von Arbeitstätigkeiten und Arbeitsplätzen gestellt:

  • Von einer überwältigenden Mehrheit der Befragten (90,7 %) werden Tätigkeiten als förderlich bezeichnet, die zur gleichen Zeit den Umgang mit eher wenigen Menschen erfordern. Als förderlich erachtet werden ebenfalls flache Hierarchien (77,0 %), hohe Eigenverantwortung (76,4 %) und Selbstständigkeit (75,3 %). Zudem halten recht viele (61,2 %) einen Ausstieg aus typischen beruflichen Bezügen (Aussteiger) für gut geeignet.
  • Sehr selten werden demgegenüber Strukturen als förderlich bezeichnet, Tätigkeiten, die den Umgang mit vielen Menschen zur gleichen Zeit erfordern (5,1 %), strikte Hierarchien (8,1 %), oder Multi-Tasking (16,3 %).
  • Im Mittelfeld werden genannt Führungskraft (37,9 %), Haushalt (36,2 %), oder auch Angestellte (32,0 %).
    Als für Hochsensible besonders förderlich bewertet werden also vorwiegend Arbeitstätigkeiten, die sich durch eine begrenzte Anzahl an Kommunikationspartner:innen zur gleichen Zeit, flache Hierarchien, sowie Eigenverantwortung auszeichnen, wozu auch die Selbstständigkeit gehören kann. Aber auch ein Aussteigermodell wird oft als positiv bewertet. Multitasking, strikte Hierarchien und der Umgang mit vielen Menschen zur gleichen Zeit werden fast immer als für Hochsensible ungünstig bewertet.

Die Auswertung der Berufe unserer Gleichklang-Mitglieder und die Erfragung der Präferenzen durch Testteilnehmende hat zu ähnlichen Ergebnissen geführt und ermöglicht einige Empfehlungen für die Berufswahl hochsensibler Personen:

  • Musisch-künstlerische, psychologisch.pädagogische, pflegende-medizinische, sowie geisteswissenschaftliche Berufe sind für Hochsensible oft besonders gut geeignet. Sinnvoll kann es sein, auf flache Hierarchien, viel Eigenverantwortung zu achten, oder sich selbstständig zu machen.
  • Ungünstig sind demgegenüber Arbeitsplätze mit strikten Hierarchien, Multi-Tasking und Anforderungen, zur gleichen Zeit mit vielen Menschen Umgang zu haben. Für Hochsensible als weniger geeignet betrachtet werden typischerweise Verkehr und Logistik, Produktion und Fertigung, Politik, Büro und Sekretariat sowie Versand und Handel.
  • Positiv bewertet wird demgegenüber oft das Modell des Aussteigens bewertet.

Natürlich lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Hochsensible unterscheiden sich ebenfalls in ihren Persönlichkeiten, Einstellungen, Lebenswegen.

Typischerweise ist es für die meisten Hochsensiblen aber sicherlich eher günstig, sich einen Berufsweg zu suchen, der zu ihrer Hochsensibilität passt. Dies sind oftmals musische, künstlerische, psychologisch-pädagogische, pflegende und auch geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Berufe. Hilfreich ist es auch, wenn es ein Arbeitsplatz ist, der flache Hierarchien und ein hohes Ausmaß an Eigenverantwortung möglich macht, gut geeignet sind Hochsensible entsprechend für eine Selbstständigkeit.

Aber auch ein Aussteigen aus den üblichen beruflichen Wegen ist für diejenigen Hochsensiblen eine gute Option, die sich für diesen Weg entscheiden und ihn tatsächlich umsetzen können.
Manchmal sind wir nur scheinbar in bestimmten beruflichen Wegen gefesselt, könnten uns aber befreien, wenn wir die Situation reflektieren und Veränderungen umsetzen. Wenn Sie mit Ihrem Beruf oder Arbeitsplatz unzufrieden sind, ist es sicherlich empfehlenswert auch darüber einmal nachzudenken.

Ebenso gibt es Lebenssituationen und Lebenswege, wo ein Verbleiben in einer unbefriedigenden beruflichen Tätigkeit oder für Hochsensible ungeeigneten Arbeitsplatzsituation tatsächlich notwendig ist.

Umso wichtiger ist es in solch einem Fall, dass Sie sich Ausgleich in Ihrem Privatleben, Ihrer Alltagsgestaltung und Ihrem sozialen Umfeld suchen.

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Persönlichkeits-Merkmale von Hochsensiblen

Wir haben die Persönlichkeits-Struktur von hochsensiblen Teilnehmenden des Fünf plus 30 Faktoren Inventar der Persönlichkeit (F+30FIP) ausgewertet, den wir in unserem psychologischen Testportal anbieten.

Testteilnehmende, die nach dem Test für Hochsensibilität (HSP-Test) hochsensibel waren, erzielten im F+30FIP eine höhere Offenheit für Erfahrungen, eine höhere emotionale Labilität und eine höhere Gewissenhaftigkeit. Wir stellen – anders als manchmal in der Literatur berichtet – keine Tendenz zur Introversion fest und auch Verträglichkeit unterschied sich nicht zwischen Hochsensiblen und Nicht-Hochsensiblen.

Der Zusammenhang zur Offenheit für Erfahrung war dabei der dominante Zusammenhang, während die anderen Zusammenhänge deutlich geringer ausgeprägt waren.

Die Befunde weisen darauf hin, dass Hochsensible sich durch eine besondere Persönlichkeits-Konfiguration auszeichnen, die sich insbesondere durch erhöhte Offenheit für Erfahrungen ergibt, mit weiteren, geringergradigen Persönlichkeitsbesonderheiten einhergeht. Offenheit für Erfahrungen scheint insofern die zentrale Persönlichkeits-Komponente von Hochsensibilität zu sein.

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Typen von Hochsensibilität

Wir haben ebenfalls mithilfe einer Clusteranalyse statistisch untersucht, ob sich womöglich unterschiedliche Typen von Hochsensibilität feststellen lassen. Hierzu haben wir bei 839 Personen, die alle hochsensibel waren, den HSP-Gesamtwert, den Summenwert der Skala Belastung des HSP-Tests und die Big Five (Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus, Verträglichkeit) clusteranalytisch ausgewertet.

Es ließen sich zwei gut voneinander differenzierende Gruppen identifizieren, die sich folgendermaßen definierten:

  1. Hochsensible mit starken Ressourcen: Diese Personen hatten im Vergleich zu den Hochsensiblen der zweiten Gruppe einen niedrigen Neurotizismus, eine erhöhte Extraversion, eine erhöhte Gewissenhaftigkeit. Der Belastungsgrad im HSP war stark reduziert und der HSP-Gesamtwert (sehr leicht) gemindert.
  2. Hochsensible mit psychischer Belastung: Diese Personen wiesen entsprechend einen hohen Neurotizismus, eine Introversion, eine geminderte Gewissenhaftigkeit, eine massiv gesteigerte Belastung und einen leicht erhöhten HSP-Gesamtwert auf.

Erneut wird sichtbar, dass es stark und wenig oder nicht belastete Hochsensible gibt. Während erhöhte Offenheit für Erfahrungen allen Hochsensiblen gemeinsam ist, unterscheiden sich die beiden „Typen“ anhand von Neurotizismus, Extraversion/Introversion und Gewissenhaftigkeit. Hochsensible mit starken Ressourcen zeigen demnach eher eine emotionale Stabilität, eine Extraversion und eine erhöhte Gewissenhaftigkeit, während sich bei der belasteten Gruppe neurotisch-isolative Tendenzen zeigen.

Ob belastet oder nicht, wird bei beiden Gruppen von Hochsensiblen aber eine höhere Offenheit für Erfahrungen sichtbar als bei Nicht-Hochsensiblen.

Für Hochsensible mit hoher Belastung gilt entsprechend die Empfehlung, nicht die Hochsensibilität an sich für ihre psychische Belastung verantwortlich zu machen, sondern sich um einen positiven, annehmenden und bewältigenden Umgang mit ihrer Hochsensibilität zu bemühen. Wichtig ist es für diese Gruppe von Hochsensiblen insbesondere an einer verbesserten emotionalen Stabilität zu arbeiten, wozu verbesserte Problem- und Konfliktlösung, Training von Selbstsicherheit und Abgrenzung, Erwerb von Techniken zur Stressbewältigung, verbesserte Angstbewältigung und auch eine entlastende Arbeitsorganisation und Alltagsgestaltung, sowie ein passendes soziales Umfeld beitragen können.

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Veganismus, Vegetarismus und Hochsensibilität

Hochsensible Mitglieder von Gleichklang geben häufiger an, vegan oder vegetarisch zu leben, als die nicht hochsensiblen Mitglieder. Es ergaben sich folgende Zahlen:

  • 21,6% von 12153 nicht-vegan lebenden Mitgliedern gaben an, hochsensibel zu sein. Demgegenüber gaben von den 1041 vegan lebenden Mitgliedern 35,6% an, hochsensibel zu sein.
  • 6,6% von 10195 nicht-hochsensiblen Mitgliedern gaben an, vegan zu leben. Von 2996 hochsensiblen Mitgliedern gaben demgegenüber 12,4% an, vegan zu leben.
  • 28,6% von 8061 nicht-hochsensiblen und nicht vegan lebenden Mitgliedern gaben an, vegetarisch zu leben. Demgegenüber gaben von 2354 hochsensiblen und nicht veganen Mitgliedern 39,4% an, vegetarisch zu leben.
  • 19,9 von 7178 nicht veganen und nicht vegetarischen Mitgliedern gaben an, hochsensibel zu sein. Von 3236 nicht veganen, aber vegetarischen Mitgliedern gaben demgegenüber 28,6% an, hochsensibel zu sein.

Die Zahlen machen deutlich, dass Hochsensibilität mit einer deutlich größeren Häufigkeit einer veganen oder vegetarischen Lebensweise einhergeht. Unter Veganer:innen und Vegetarier:innen scheinen deutlich mehr Hochsensible zu sein als unter Mitgliedern, die nicht vegan und nicht vegetarisch leben.

Hochsensible geben zudem nach unseren Auswertungen unter Gleichklang-Mitgliedern dem dem Schutz und den Rechten von Tieren einen höheren Wert. Ebenfalls sind Hochsensible im Vergleich zu Nicht-Hochsensiblen aufgeschlossener gegenüber tierischen Gefährten.

Der häufigere Entscheidung von Hochsensible, vegan oder vegetarisch zu leben, ist vermutlich auf ihre höhere Empathie zurückzuführen, die sich auf alle leidensfähigen Wesen bezieht.
Die Entscheidung für eine pflanzenbasierte und insbesondere vegane Ernährung kann hilfreich sein, um eine höhere Konsistenz zwischen moralischen Werten, Mitgefühl und dem eigenen Verhalten zu erreichen. Lesen Sie auch hier unsere Dating Tipps für vegane Singles.

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Spiritualität, Religionen und Hochsensibilität

Hochsensible Gleichklang-Mitglieder geben häufiger an, dass für sie ein spiritueller Lebenswandel wichtig sei als dies von nicht-hochsensiblen Mitgliedern angegeben wird.

  • In einer Auswertung der Angaben unserer Mitglieder bei Gleichklang stellten wir fest, dass 38% der hochsensiblen Gleichklang-Mitglieder Spiritualität stark und 27 % eher bejahten. Insgesamt bejahten also 65 % der hochsensiblen Gleichklang-Mitglieder eine spirituelle Ausrichtung.
  • Bei unseren nicht-hochsensiblen Mitgliedern bejahten 16 % Spiritualität stark und 21 % bejahten Spiritualität eher. Insgesamt bejahten also 37 % unserer nicht-hochsensiblen Mitglieder Spiritualität.

Damit wird deutlich, dass hochsensible Mitglieder von Gleichklang sich im Durchschnitt wesentlich stärker durch Spiritualität angesprochen fühlen als unsere nicht-hochsensiblen Mitglieder.
Spiritualität und Hochsensibilität weisen insofern statistisch einen Überlappungsbereich auf, auch wenn es ebenfalls viele hochsensible Personen gibt, die sich nicht für Hochsensibilität interessieren.

Wir beobachten bei unseren hochsensiblen Mitgliedern zudem häufiger einen positiven Bezug zum Buddhismus, zum Hinduismus und auch zur Esoterik, während Atheismus und Agnostizismus im Durchschnitt durch unsere hochsensiblen Mitglieder als kritischer bewertet werden.

Ebenfalls geben hochsensible Mitglieder häufiger an, Meditation oder Yoga zu praktizieren.

Wir beobachten bei unseren hochsensiblen Mitgliedern zudem häufiger einen positiven Bezug zum Buddhismus, zum Hinduismus und auch zur Esoterik, während Atheismus und Agnostizismus im Durchschnitt durch unsere hochsensiblen Mitglieder als kritischer bewertet werden.

Selbstverständlich handelt es sich hier lediglich um Durchschnittseffekte, die die typischen Tendenzen unserer hochsensiblen Mitglieder deutlich machen. Im Einzelfall kann Hochsensibilität selbstverständlich auch mit einer atheistischen Grundhaltung einhergehen.

Insgesamt wird deutlich, dass Hochsensiblem sich stärker durch spirituelle und erlebensbasierte religiöse Systeme und Praktiken hingezogen fühlen. Dies passt gut zusammen mit Berichten in der Literatur, die ebenfalls für eine besondere Anziehung von Spiritualität für hochsensible Menschen sprechen.

Wenn Sie sich für Spiritualität oder religiöse Themen interessieren, kann es für Ihre Lebenszufriedenheit sinnvoll sein, sich einen entsprechenden gleichgesinnten Freundeskreis aufzubauen.

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Meditation und Hochsensibilität

Meditation ist ein Oberbegriff für verschiedene mentale Techniken, die den Praktizierenden zu einem mehr an Ruhe, Entspannung, Gelassenheit, Glückserfahrungen, Klarheit des Geistes, Überwindung von Leid und Schmerz, Vergebung, Loslassen, Empathie, Einfühlung und Mitgefühl verhelfen sollten.

Dabei kann Meditation eingebettet sein in religiöse oder spirituelle Glaubenssysteme der verschiedensten Art. Ebenso ist aber auch eine nicht durch Religionen oder Spiritualität angeregte Meditation möglich.

Von Teilnehmenden unseres Hochsensibilitäts-Test unseres Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test) haben wir erfragt, wie wichtig es ihnen sei, zu meditieren.

Es zeigten sich folgende Ergebnisse:

  • Sowohl die direkte Selbsteinschätzung als auch der Gesamtpunktewert im HSP-Test korrelierten positiv mit der Bedeutsamkeit von Meditation für die Teilnehmenden.
  • Allerdings korrelierte der HSP-Test wesentlich stärker mit Meditation als die direkte Selbsteinschätzung der eigenen Hochsensibilität.
    Hochsensible, die angaben, zu meditieren, zeigte eine geringere Alltagsbelastung als Hochsensible, die nicht meditierten.

Nach unserer Einschätzung ist der HSP-Test zur Feststellung einer Hochsensibilität deutlich geeigneter als die alleinige, direkte Selbsteinschätzung. Dies kann erklären, warum der erwartete positive Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Meditation im HSP-Test besonders stark ist.

Die Ergebnisse können zudem als Hinweis dafür gewertet werden, dass das Praktizieren von Meditation die von Hochsensiblen erlebte psychische Belastung womöglich senken kann. Dies steht im Einklang mit zahlreichen psychologischen Studien, die zeigen, dass Meditation sich positiv auf Wohlbefinden und seelische Gesundheit auswirkt.

Deutlich wird aus den Ergebnissen, dass Hochsensibilität und Meditation eine enge Beziehung miteinander aufweisen und dass Meditation (auch) für hochsensible Menschen hilfreich sein kann.

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Hochsensible Erotik und Sexualität

Hochsensible Gleichklang-Mitglieder gaben an, Sexualität stärker als ein sich eher langsam und schrittweise entwickelnden Prozess zu sehen. Ebenfalls berichteten hochsensible Gleichklang-Mitglieder seltener über ein Interesse an BDSM. Demgegenüber gaben sie an, sich eher auch rein platonische Beziehungen oder eine asexuelle Partnerschaft vorstellen zu können.

Wir haben zudem mit dem Sexualitäts-Erlebens-Test in unserem Testportal Unterschiede zwischen hochsensiblen und nicht-hochsensiblen Teilnehmenden untersucht. Dabei zeigten sich folgende Besonderheiten von Hochsensiblen:

  • Hochsensible weisen eine deutlich höhere Ausprägung auf dem Faktor sexuelle Selbsterfahrung auf. Für Hochsensible ist Sexualität stärker etwas tiefer greifendes als reine sexuelle Erregung oder Befriedigung. Hochsensible binden Sexualität mehr als nicht hochsensible Menschen in Aspekte von Selbsterfahrung, Persönlichkeits-Entwicklung und Spiritualität ein. Dieser Befund überrascht nicht, da Hochsensible sich auch allgemein deutlich stärker mit Psychologie, Selbsterfahrung und Spiritualität auseinandersetzen. Dies generalisiert auch auf den Bereich der Sexualität.
  • Der Faktor der sexuellen Selbsterfahrung ist bei Hochsensible stärker ausgeprägt als bei Personen, die nicht hochsensibel sind. Dies bedeutet, dass für Hochsensible Sexualität stärker mit Selbsterfahrung verbunden ist und insofern als etwas tief greifendes erlebt wird, was über reinen Spaß oder Befriedigung hinausgeht. Hochsensible sehen häufiger einen Zusammenhang zwischen Sexualität, Selbsterfahrung, Persönlichkeits-Entwicklung und Spiritualität ein.
  • Der Faktor des Liebesbezugs ist bei Hochsensiblen stärker ausgeprägt. Hochsensible sind demnach weniger an unverbindlichen und vor allem weniger an unpersönlichen erotischen Kontakten interessiert. Vielmehr betrachten Hochsensible Sexualität als stärker integriert in tiefere menschliche Beziehungen und Liebesbeziehungen.
  • Der Faktor der Fluidität der sexuellen Orientierung ist bei Hochsensiblen erhöht. Hochsensible berichten häufiger über eine Veränderung oder Entwicklung ihrer sexuellen Orientierung und deren Überschreitung von Geschlechtergrenzen. Vermutlich hängt dies mit den Tendenzen von Hochsensiblen zu Selbsterfahrung und ihrer höheren Offenheit für Erfahrungen zusammen.

Deutlich wird, dass für Hochsensible Sexualität mehr ist als rein körperliche Stimulation, Erregung und Befriedigung. Vielmehr betten Hochsensible ihr sexuelles Erleben in Themen der Selbsterfahrung und der Liebe ein. Rein unpersönliche Sexkontakte spielen für Hochsensible eine geringere Rolle. Hochsensible gehen im Rahmen der Sexualität behutsam vor und benötigen keine starke Stimulation, weshalb sie sich auch weniger für BDSM interessieren. Dieser Befund stimmt überein mit der erhöhten Wahrnehmungssensitivität von Hochsensiblen, weshalb sie starke Reize eher als unangenehm erleben. Die erhöhte Offenheit von Hochsensiblen – wie auch ihr Streben nach Selbsterfahrung – zeigt sich wiederum in ihrer stärkeren sexuellen Fluidität, wodurch Geschlechtergrenzen an Bedeutsamkeit verlieren.

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Gesellschaftliche Einstellungen von Hochsensiblen

Wir haben unsere hochsensiblen und nicht-hochsensiblen Mitglieder auch im Hinblick auf ihre gesellschaftlichen Einstellungen verglichen.

Es zeigte sich, dass Hochsensible häufiger an als Nicht-Hochsensible angaben, Wert zu legen auf den Einsatz für Ökologie, Menschenrechte, Tierschutz/Tierrechte und soziale Gerechtigkeit.

Diese Befunde sprechen dafür, dass Hochsensibilität mit pro-sozialen und altruistischen politischen Einstellungen einhergeht.

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Hochsensibilität und Naturerleben

Wir haben Teilnehmenden unseres Tests für Hochsensibilität (HSP-Test) die folgende Frage gestellt:

    • Der Aufenthalt in der Natur gibt mir Kraft.

In der Datenauswertung zeigte sich, dass diese Satz umso stärker bejaht wird, desto der erreichte Gesamtpunktewert in der Skala Hochsensibilität des HSP-Tests ausfiel.

Hochsensible weisen als eine besondere Nähe zu Natur und Naturerleben auf. Der Aufenthalt in der Natur kann helfen positive Gefühle zu aktivieren und negative Gefühle herunter zu regulieren.

Der regelmäßige Aufenthalt in der Natur kann daher eine Strategie sein, um als hochsensibler Mensch eine möglichst hohe Lebenszufriedenheit und emotionale Stabilität zu erreichen.

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Träume und Hochsensibilität

Bei den Teilnehmenden am HSP-Test haben wir festgestellt, dass diese von umso intensiveren nächtlichen Träumen und häufigerem Tagträumen berichteten, desto höher ihr Gesamtwert in Hochsensibilität ausfiel.

Hochsensible Menschen haben also intensivere Träumen in der Nacht und geben sich häufiger Tagträumen hin als nicht-hochsensible Personen.

Dies passt zu den Befunden einer psychologischen Übersichtsarbeit, die zu dem Ergebnis gelangte, dass Personen mit erhöhter Wahrnehmungs-Sensitivität häufiger besonders lebendige, bizarre, aber auch positive Träume in der Nacht und Tagträume haben. Die Autor:innen diskutieren ebenfalls den potenziellen Zusammenhang zu Alpträumen, wobei sie annehmen, dass ein Zusammenspiel von erhöhter Wahrnehmungs-Sensitivität und ungünstigen Umwelteinflüssen Alpträumen erzeugen könne.

Dies weist darauf hin, dass für Personen, für die ihre Hochsensibilität eine Belastung ist oder die ungünstigen Alltagssituationen ausgesetzt, ein erhöhtes Risiko von Alpträumen bestehen kann. Umgekehrt können Hochsensible, die ihre Hochsensibilität als Ressource nutze können und die eine ausgeglichene Alltagsgestaltung haben, ein Mehr an positiven nächtlichen Träumen und positiven Tagträumen zu erwarten.

Sollten Sie unter Alpträumen leiden, können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von der sogenannten Imagery Rehearsal-Therapie, die aus der Verhaltenstherapie stammt, profitieren. Bei dieser Therapiemethoden stellen sich diejenigen, die an Alpträumen leiden, unmittelbar nach dem Aufwachsen die erinnerten Alpträume noch einmal intensiv vor, konfrontieren sich also mit den Trauminhalte, und arbeiten dann für sich selbst ein positives Traumende heraus. Die konsequente Anwendung von Imagery Rehearsal führt in der Regel zu einer starken Abnahme der Häufigkeit und Intensität von Alpträumen sowie der Belastung, die mit Alpträumen einhergeht.

Studien zeigen, dass bei konsequenter Anwendung der Imagery Rehearsal-Therapie Alpträume im zeitlichen Verlauf immer mehr abnehmen und oftmals schließlich gänzlich verschwinden.
Es kann sich aber ebenso lohnen, etwas für das Auftreten von positiven Träumen zu tun. Hochsensible, die positiv mit ihrer Hochsensibilität umgehen und sich einen zufriedenen Alltags gestalten, haben gute Chancen, dass sich dies auch in ihren Trauminhalten zeigen wird.

Eine positiver Umgang mit Hochsensibilität und eine zufriedener Alltag kann beispielsweise erreicht werden durch Aufenthalte in der Natur, Meditation, Selbsterfahrung und Stille, eine befriedigende berufliche Tätigkeit, den Austausch mit Gleichgesinnten und den Aufbau tiefer Freundschaften und einer stabilen Partnerschaft, Beschäftigung mit Musik, Kunst und Kreativität, mitmenschliches Verhalten und soziales Engagement, Einübung von Abgrenzung und Selbstbehauptung, Training von Problemelösefertigkeiten und Stressbewältigungsfertigkeiten sowie die Herausarbeitung realistischer und positiver kurzfristiger, mittelfristiger und langfristiger Lebensziele.

Positive Träumen können unsere Lebensqualität verbessern und ein Teil unseres Alltags werden. Auch so manche Ideen und Inspirationen können im Traum entstehen. Hochsensible sind besonders prädisponiert, lebendig zu träumen und können lernen, die Art ihrer Träume zu steuern, Belastungen durch mögliche Alpträume zu mindern und ihre positive Traumqualität zu maximieren.

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Freundschaft: Was Hochsensible suchen

Auswertungen der Suchkriterien von Hochsensiblen bei Gleichklang

Wir haben bei Gleichklang ausgewertet, worauf unsere hochsensiblen Mitglieder bei ihrer Freundschaftssuche besonderen Wert legen. Hierzu haben wir die Angaben unserer hochsensiblen Mitglieder mit den Angaben unserer nicht-hochsensiblen Mitglieder verglichen.

Dies sind die Besonderheiten von Hochsensiblen bei ihrer Freundschaftssuche:

  • Viele hochsensible Menschen sind besonderes an Freundschaften mit anderen Hochsensiblen interessiert. Sie erleben Freundschaften mit anderen Hochsensiblen als eine wichtige Bereicherung ihres sozialen Netzwerkes und ihres Alltags.
  • Großen Wert liegen viele Hochsensible zudem auf gemeinsame Spiritualität. Häufiger als unsere nicht-hochsensiblen Mitglieder möchten unsere hochsensiblen Mitglieder Freund:innen kennenlernen, die sich für Spiritualität interessierten. Oft wünschen sich hochsensible Mitglieder dabei eine buddhistische Ausrichtung von Freund:innen.
  • Unsere hochsensiblen Mitgliedern streben häufiger eine ruhige und sozial verträgliche Kommunikation in ihren freundschaftlichen Beziehungen, sie wünschen sich in Freundschaften milde und verzeihende Umgangsformen miteinander.
  • Hochsensible wünschen sich bei uns verstärkt Freundschaften mit Personen, die auf Ökologie und Nachhaltigkeit Wert legen. Ebenfalls suchen sie öfter Freundschaften mit Personen, die sich für Mitmenschlichkeit und Menschenrechte einsetzen.
  • Unsere hochsensiblen Mitglieder möchten häufiger Freund:innen kennenlernen, die vegan oder vegetarisch leben.
  • Bei unseren hochsensiblen Mitgliedern zeigt sich eine erhöhte Bereitschaft und Wertschätzung für Freundschaften mit Menschen, die an Behinderungen, körperlichen oder seelischen Erkrankungen leiden.
  • Hochsensible Mitglieder legen bei ihrer Freundschaftssuche eine höheren Wert auf eine gesunde Lebensweise von Freund:innen und möchten seltener Raucher:innen kennenlernen.
  • Mehr als unsere nicht-hochsensiblen Mitglieder sind unsere hochsensiblen Menschen aufgeschlossen für Freundschaften mit Personen, die tierische Gefährten haben. Sie bewerten tierische Gefährt:innen eher als bereichernd für eine Freundschaft.
  • Bei unseren hochsensiblen Mitgliedern stellen wir eine höhere Aufgeschlossenheit für Freundschaften mit künstlerischen und kreativen Personen fest.
  • Öfter als unsere nicht-hochsensiblen Mitglieder denken unsere hochsensiblen Mitglieder darüber nach, zusammen mit Freund:innen noch einmal zu ganz neuen Ufern aufzubrechen oder auszuwandern.

Hochsensible suchen Freundschaften, die sich durch eine besondere Verbundenheit kennzeichnen. Sie sind daher besonders interessiert an Freundschaften mit ebenfalls sensitiven Menschen, die mit Mitgefühl und Gespür an ihre Umgebung herantreten. Entsprechend suchen sie nach Menschen, die ihre Sensitivität sozial, ökologisch, spirituell und lebensstilbezogen umsetzen, um sich wechselseitig zu verstehen und miteinander zu wachsen.

Bei den dargestellten Suchkriterien handelt es sich erneut um Durchschnittswerte und es gibt bei Hochsensiblen auch viel Variabilität. So sind beispielsweise nicht alle Menschen mit Hochsensibilität spirituell. Es braucht entsprechend nicht jedes der hier genannten Suchkriterien gegeben zu sein. Deutlich wird aber insgesamt ein hochsensitives Muster der Suche nach Freundschaften, wobei Hochsensible – wie andere Menschen auch – nach Personen suchen, die ihnen in zentralen Merkmalen ähnlich sind.

Diese Suchausrichtung ist psychologisch gut begründbar. Menschen, die in zentralen Merkmalen Übereinstimmungen teilen, haben besser Möglichkeiten, einander zu verstehen, gemeinsam den Alltag zu gestalten und gemeinsam Projekte miteinander aufzubauen. Sie können leichter gemeinsame Lebensziele finden, das für sie geeignete Verhältnis von Nähe und Distanz herstellen und sich wechselseitig im Rahmen gemeinsamer Aktivitäten wohlfühlen.

Auch beim Online-Dating bei Gleichklang – bei dem die Freundschaftssuche ein Teil ist – legen wir daher das Prinzip der Übereinstimmung in Werthaltungen, Lebenszielen und Lebensprinzipien als ein wichtiges Matching-Kriterium zugrunde.

Hierzu gehört auch die Berücksichtigung der Hochsensibilität, wobei Mitglieder mit Hochsensibilität selbst entscheiden können, ob Sie ausschließlich andere Hochsensible kennenlernen möchten oder ebenfalls Menschen, die zwar selbst nicht hochsensibel sind, aber eine hohe Wertschätzung und Akzeptanz für Hochsensibilität haben. In beiden Fällen können tragfähige und stützende Freundschaft mit Weiterentwicklungspotenzial entstehen.

Entscheidend für eine Freundschaft ist die psychisch-seelische Passung, auf deren Basis echte Begegnung möglich ist. Durch die Berücksichtigung von Hochsensibilität können wir bei Gleichklang diese Passung gewährleisten, so dass eine gute Grundlage für hochsensible Mitglieder entsteht, bei uns tragfähige Freundschaften zu finden.

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Freundschaft: Was Hochsensible suchen

In einer weiteren Befragung von Teilnehmenden an dem Test für Hochsensibilität (HSP-Test) haben wir neben Hochsensibilität folgende Informationen erhoben:

    • Partnerschaft mit einer hochsensiblen oder nicht hochsensiblen Person
    • Anzahl an hochsensiblen Familienangehörigen
    • Anzahl an hochsensiblen Freund:innen
    • Anzahl an hochsensiblen Bekannten
  • Gesamtanzahl aller Familienangehörigen
  • Gesamtanzahl aller Freunde
  • Gesamtanzahl aller Bekannten

Außerdem haben wir Lebenszufriedenheit, Optimismus, Ängste, Stress und soziale Isolation erfragt. Aus diesen Informationen haben wir dann die folgenden Skalen gebildet:

  • Emotionale Stabilität (lebenszufrieden, optimistisch, wenig Ängste, wenig Stress)
  • Dichte des hochsensiblen Netzwerkes (hochsensible Partner:innen, Familienangehörige, Freund:innen, Bekannte)
  • Dicht des nicht-hochsensiblen Netzwerkes ((nicht-hochsensible Partner:innen, Familienangehörige, Freund:innen, Bekannte)
  • Punktewert im HSP-Test (Skala Hochsensibilität)

In der Auswertung zeigten sich insbesondere folgende Ergebnisse:

  • Je dichter das hochsensible soziale Umfeld ist, desto höher ist die emotionale Stabilität.
  • Je dichter das nicht-hochsensible soziale Umfeld ist, desto höher ist die emotionale Stabilität.
  • Aber die positiven Auswirkungen eines hochsensiblen Netzwerkes sind deutlich höher als die positiven Auswirkungen eines nicht-hochsensiblen Netzwerkes.

Soziale Kontakte fördern also die emotionale Stabilität hochsensibler Menschen. Dies gilt für sozialer Kontakte mit Hochsensiblen und mit Nicht-Hochsensiblen. Besonders hilfreich sind aber Kontakte zu anderen Hochsensiblen.

Für Hochsensible ist es daher ratsam, auf den Aufbau eines tragfähigen sozialen Netzwerkes zu achten, zu dem auch an möglichst zentralen Stellen auch andere Hochsensible gehören sollten. Der Kontakt zu anderen Hochsensiblen kann zu einer Reduktion von Belastung führen und Sie dabei unterstützen, Ihre Hochsensibilität vorwiegend als Ressourcen zu leben.

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Partnerschaften und Hochsensibilität

Auswirkungen von Hochsensibilität auf Liebesbeziehungen

Wir haben die freien Selbstschilderungen von 251 hochsensiblen Personen qualitativ ausgewertet, die zu der Frage schrieben, wie sich ihre Hochsensibilität auf partnerschaftliche Beziehungen auswirkt. n unserer laufenden Hochsensibilitäts-Umfrage zum Thema hochsensible Liebe haben 338 hochsensible Teilnehmende in freien Texten beschrieben, wie sich ihre Hochsensibilität auf partnerschaftliche Beziehungen ausgewirkt hat.

Es ergaben sich folgende mögliche Auswirkungen:

  • Unverstanden fühlen: 92 Personen oder 41 % der untersuchten 251 Texten gaben an, dass sie sich wegen Ihrer Hochsensibilität nicht verstanden fühlen: „Ich wurde nicht als der wahrgenommen, der ich bin“.
  • Abgrenzung als Herausforderung: 59 Personen oder 24% der Texte wiesen auf Schwierigkeiten oder Herausforderungen mit der Abgrenzung aufgrund ihrer Hochsensibilität hin: „Ich habe mich oft verloren in Beziehung und habe nicht gemerkt, dass ich Emotionen des Partners übernehme oder mit all meinen Gedanken und Emotionen beim anderen bin.“
    Verletzungen und Leiden: 36 Personen oder 14 % der freien Texte benannten explizit Verletzungen und Leiden in ihren Beziehungen aufgrund ihrer Hochsensibilität: „Ich … fühlte mich einsam, war hilflos und wie amputiert. Mein Innerstes fühlte sich vergewaltigt und ich wurde zum Schatten, sah mich nicht mehr und kämpfte gegen mich anstatt für mich.“
  • Schwierig und kompliziert: 27 Personen oder 11 % der Texte schilderten in der Regel eher knapp, dass sie Beziehungen aufgrund ihrer Hochsensibilität als schwierig, kompliziert oder anstrengend erlebten: „Teilweise anstrengend für beide Seiten. An muss viel Verständnis für einander aufbringen.“
  • Besondere Nähe: 24 Personen oder 9 % der Texte sprachen von einer besonderen Nähe in ihren Beziehungen aufgrund ihrer Hochsensibilität: „Durch meine intensive Wahrnehmung mit allen Sinnen nehme ich meine Beziehungen sehr umfassend und „gewinnbringend“ war. Eine starke Nähe ist möglich, ohne mich selber aufzugeben. Meine Partner fühlen sich sehr gesehen und angenommen …“
  • Trennungen als Folge: 20 Personen oder 8 % der Texte berichteten, dass es aufgrund ihrer Hochsensibilität zu Trennungen gekommen sei: “Konnte mit der Oberflächlichkeit meines Mannes nicht mehr umgehen und die Ehe wurde nach 25 Jahren beendet.“
  • Destruktiver Streit: 17 Personen oder 7 % der Texte berichteten davon, dass es aufgrund ihrer Hochsensibilität in Beziehungen zu nicht zielführenden, destruktiven Streitigkeiten gekommen sei: „Konflikte sind (meinerseits) leicht emotional eskaliert… ich fühlte mich zunehmend unzufrieden, da sich reden mit ihm selten gut anfühlte …“
  • Rückzug: 17 Personen oder 7 % der Texte gaben an, sich wegen ihrer Hochsensibilität in Beziehungen zurückzuziehen: „Schnelle Überlastung und Überreizung führt zu vermehrtem Wunsch nach Rückzug. Dann bleibt wenig Zeit für den Partner. Auch schnelle Überlastung in geselligen Situationen und das Bedürfnis nach viel Schlaf kann auf den Partner belastend wirken.“
  • Positive und negative Folgen: 16 Personen oder 7 % der Texte gaben an, dass Ihre Hochsensibilität in Beziehungen sowohl positive als auch negative Auswirkungen hat: „Es war teils wie höchster Segen, teils wie ein Fluch. Höchste Liebe und Austausch auf allen Ebenen, auch nonverbal, eher medial usw. Dann aber auch krasse Trennung Abstürze auf Grund des Egos und auch der hohen Sensibilität, recht hoher Verletzlichkeit.“
  • Beziehung mit hochsensiblen Partnern: 16 Personen oder 7 % der Texte gaben an, dass sie positive Erfahrungen in Beziehungen mit anderen Hochsensiblen gemacht haben: “In meiner jetzigen Beziehung mit einem hochsensiblen Mann (der sich selbst nicht so einschätzt) ergänzen wir uns sehr gut. Wir sind uns in vielerlei Hinsicht ähnlich. Er respektiert meine Gefühle und nimmt mich ernst.“
  • Eigene Weiterentwicklung: 10 Personen oder 4 % der Texte schilderten, dass ihre Hochsensibilität ihre eigene Weiterentwicklung in partnerschaftlichen Beziehungen fördere: “Das zu beschreiben reicht der Platz hier nicht – sehr bereichernd, ich habe sehr vieles über mich und andere Menschen gelernt.“
  • Weitere Erlebnisweisen: Als weitere Erlebnisweisen wurden benannt „Partnerlosigkeit aufgrund der eigenen Hochsensibilität“ (13 Personen), „Belastung der Partner:innen durch die Hochsensibilität (11 Personen), schnelles Durchschauen von Fassaden und Lügen (10 Personen), ausgenutzt werden (8 Personen) sowie Ängste (3 Personen), nicht befriedigte Sehnsucht (1 Person), Ruhelosigkeit (1 Person).

Was bedeuten diese Ergebnisse?

Bedeutung der Häufigkeiten

Bei einer qualitativen Auswertung dürfen die Häufigkeiten nur relativ, aber niemals absolut betrachtet werden. Denn wenn jemand in einem freien Text ein bestimmtes Ereignis oder Erleben nicht spontan benennt, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Ereignis oder Erleben nicht aufgetreten ist. Die absoluten Häufigkeiten bei qualitativen Auswertungen führen also zu einer Unterschätzung und selbst seltene Kategorien einer solchen Auswertung mögen durchaus recht oft vorkommen.
Es ging bei der Auswertung vorwiegend darum, relevante Auswirkungen von Hochsensibilität auf Partnerschaften zu erschließen, ohne deren absolute Häufigkeiten zu analysieren.
Die Auswertung macht aber deutlich, dass vielfältige Reaktionsweisen auftreten können, ein sehr häufiges Problem sicherlich das Unverstanden werden ist und dass grundsätzlich sowohl positive (mehr Nähe) als auch negative Auswirkungen resultieren können.

Inhaltliche Interpretation

Deutlich wird aus der Auswertung, dass die hochsensible Liebe sicherlich ein komplexes Feld ist. Dabei lassen sich die Ergebnisse folgendermaßen verdichten:

  • Sich verstehen als Voraussetzung: Die Erfahrung, durch Partner nicht verstanden zu werden, scheint eine Fundamentalerfahrung hochsensibler Menschen in Beziehungen zu sein. Hochsensible haben eine erhöhte Wahrnehmungsintensität und dabei ein erhöhtes Bedürfnis nach zwischenmenschlichem Verständnis. Bei nicht-hochsensiblen Partner:innen können sie hier auf Unverständnis stoßen. Im Ergebnis können sie sich dadurch in Beziehungen einsam fühlen (gemeinsam einsam). Zudem können durch mangelndes Verständnis auch destruktive, weil nicht zielführende Streitereien entstehen. Umgekehrt kann ein gutes Verstehen, was gerade unter hochsensiblen Partner:innen möglich ist, die Nähe fördert und sich günstig auf die Beziehungsqualität auswirkt.
  • Abgrenzung ist notwendig: Hochsensiblen fällt es manchmal besonders schwer sich abzugrenzen, was mit ihrer hohen Empathie und moralischen Sensitivität zusammenhängen mag, die einerseits Ressourcen sind, aber bei Abgrenzungsschwierigkeiten auch als Belastung wirken können. Bei mangelnder Abgrenzung steigt das Risiko von Verletzungen und Trennungen. Es ist daher wesentlich für hochsensible Personen, sich um eine ausreichende Abgrenzung zu bemühen. Hochsensibilität in Beziehungen kann so auch Anlass geben, an der eigenen personalen Weiterentwicklung zu arbeiten und Neues zu lernen.
  • Rückzug als Chance und Risiko: Rückzug kann durchaus als Abgrenzung verstanden werden und ist insofern zunächst einmal eine Schutzstrategie, die Hochsensible vor Reizüberlastung schützen kann. Wichtig ist, dass der Rückzug temporär bleibt und transparent kommuniziert wird. Ansonsten kann Rückzug das Unverständnis von Partner:innen erhöhen. Auch besteht das Risiko, durch zu viel Rückzug in die soziale Isolation zu geraten. Mehrere Teilnehmende beschrieben beispielsweise eine Partnerlosigkeit als Folgte ihrer Hochsensibilität, was auf solch eine Dynamik hinweisen mag.
  • Trennung als Scheitern und Bewältigung: Trennung mag ebenso wie Rückzug oder als Extremform von Rückzug eine Bewältigungsstrategie sein. Trennung kann dem Eigenschutz und der Selbstfürsorge dienen und sollte daher nicht negativ dämonisiert werden. Gerade wenn die Verständnislosigkeit bleibt und destruktive Streitereien eine Beziehung prägen kann Trennung ein guter Ausweg sein, der ebenfalls einige vor Ausnutzung schützen mag. Allerdings kann eine voreilige Trennung Lernerfahrungen blockieren und eine in Wirklichkeit entwicklungsfähige Partnerschaft vorzeitig beenden. So wiederum können Erfahrungen von besonderer Nähe nicht entstehen, die durchaus auch möglich sind, wenn es doch gelingt, ein gemeinsames Verständnis aufzubauen. Zudem besteht die Gefahr, dass Trennung ein Muster wird und so eine dauerhafte Partnerlosigkeit resultiert.
    Auswirkungen auf die Partnersuche

Offenbar werden Beziehungen unter Hochsensiblen als tragfähiger und harmonischer erlebt. Dies wurde zwar nur von eher wenigen Befragten benannt. Das hängt aber vermutlich insbesondere damit zusammen, dass die wenigsten der Befragten Hochsensiblen bereits Erfahrungen mit Partnerschaften mit ebenfalls Hochsensiblen hatten.

Handlungsimplikationen

  • Kommunikation gegen Verständnislosigkeit: Kommunikation ist das A und O, welches helfen kann, Verständnislosigkeit zu überwinden. Hierfür ist es ebenfalls wichtig, dass Partner:innen etwas über Hochsensibilität erfahren, da sie nur dann Verständnis entwickeln können, wenn sie verstehen, was vorliegt. Daran zu arbeiten, miteinander in einer angstfreien und friedfertigen Atmosphäre zu reden, kann dazu beitragen, Verständnis herzustellen.
  • Abgrenzung lernen: Abgrenzung ist keineswegs ein Ausdruck von Lieblosigkeit oder Egoismus, sondern von notwendiger Selbstfürsorge, die eine jede gesunde Partnerschaft prägt. Je besser wiederum Partner:innen informiert sind, desto einfacher kann auch eine gute Abgrenzung umgesetzt werden. So können Partner:innen Phasen des temporären Rückzugs dezidiert miteinander vereinbaren und sie können miteinander klären, wann und auf welche Art und Weise, Probleme angegangen werden sollen. Eine solche gesunde Abgrenzung schafft damit gleichzeitig die Voraussetzungen für ein Mehr an Nähe.
  • Offenheit für Entwicklung: Sehen Sie Partnerschaft nicht als Stillstand. Partnerschaften brauchen Beziehungsarbeit und diese hält solange an, wie die Partnerschaften bestehen. Wenn Sie als Entwicklungsprozess betrachten, können Sie besser gemeinsam mit Partner:innen an der Beziehungen, aber auch an der eigenen Persönlichkeits-Entwicklung arbeiten. Dabei können wir selbst von Beziehungen, die doch zu Ende gehen, lernen.
  • Trennung und Neuanfang: Schlagen alle Bemühungen zur positiven Gestaltung einer Beziehung, versagt auch die Möglichkeit einer Paartherapie, kann Trennung Zeichen gesunder Abgrenzung und der beste Ausweg sein. Erneut sind es gerade die Hochsensiblen, die unter Trennungen in der Regel am meisten leiden. Manchmal werden sie daher selbst dann noch vermieden werden, wenn sie unumgänglich sind. Andererseits können gerade Hochsensiblen verstehen, dass Trennung auch als Chance begriffen werden und der Schmerz als Herausforderung angenommen werden kann. Aus jeder Trennung ergibt sich die Aussicht auf einen besseren Neuanfang und damit auch die Möglichkeit einer passenderen Partnerwahl.
  • Achtsame Partnersuche: Gerade weil das wechselseitige Verstehen für Partnerschaften so zentral sind, sollten Sie hierauf bereits bei der Partnersuche und der Partnerwahl achten. Ist das Kind nämlich erst ins Bad gefallen, ist es schwere, es unbeschadet herauszuholen. Nehmen Sie die Zeit der Partnersuche und ein Single-Dasein als eine Chance an, sich auf die Suche nach einem wirklich passenden Menschen zu machen. Achten Sie bereits in der Phase des ersten Kennenlernens darauf, ob sich ein Verstehen und ein achtsamer Umgang miteinander entwickelt. Eine Partnerschaft mit einer ebenfalls hochsensiblen Person kann hierfür hilfreich sein, ebenfalls kommt eine Person infrage, die sich durch eine hohe Wertschätzung und Akzeptanz gegenüber hochsensiblen Menschen kennzeichnet.

Beziehungsqualität von Partnerschaften mit Hochsensiblen und Nicht-Hochsensiblen

Wir haben hochsensible und nicht-hochsensible nach ihren Erfahrungen in ihren partnerschaftlichen Beziehungen befragt. Dabei fragten wir ebenfalls, ob Partner:innen hochsensibel waren oder nicht.

Es zeigten sich hier folgende Ergebnisse:

  • Befragte mit Hochsensibilität (HSP) gaben eine höhere Beziehungsqualität für Partnerschaft mit Hochsensiblen als mit Nicht-Hochsensiblem an.
  • Beziehungen mit Hochsensiblen wurden als gefühlvoller und intimer beschrieben als Beziehungen mit Nicht-Hochsensiblen.
  • In Beziehungen mit Hochsensiblen kam es seltener zu Sprachlosigkeit oder Aneinander-Vorbeileben.
  • Häusliche Gewalt und auch verbale Gewalt traten in Beziehungen mit Hochsensiblen seltener auf als in Beziehungen mit Nicht-Hochsensiblen.
  • In Beziehungen mit Hochsensiblen schilderten die Befragten mehr Verständnis füreinander und einen achtsameren Umgang miteinander als in Beziehungen mit Nicht-Hochsensiblen.

Die Ergebnisse der Umfrage weisen darauf hin, dass sich Partnerschaften mit anderen Hochsensiblen positive auf die Beziehungsqualität auswirken können. Dies kann ein gutes Argument sein, als hochsensible Person die eigene Partnersuche auf Hochsensible einzuschränken.

Ebenfalls ist es aber begründbar, keine so starke Einschränkung bei der eigenen Partnersuche vorzunehmen, sondern auch solche Personen als mögliche Partner:innen zu betrachten, die zwar nicht selbst hochsensibel sind, aber eine hohe Wertschätzung und Akzeptanz für hochsensible Partner:innen aufweisen. Bei Gleichklang erfragen wir diese Wertschätzung und Akzeptanz von allen Mitgliedern.

Ein Argument für eine solche weniger starke Einschränkung ist, dass wir in unseren Daten trotz der beschriebenen Mittelwertunterschiede ebenfalls sehen, dass glückliche Beziehungen zwischen hochsensiblen und nicht-hochsensiblen Personen tatsächlich möglich sind. Hierfür erachten wir Akzeptanz und Wertschätzung für wesentlich und legen dies daher bei unserer Partnervermittlung zugrunde.

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Ressourcen aufbauen

Im Folgenden wird gezeigt, wie Sie Ressourcen aufbauen und Belastungen senken. Vieles, was bereits angesprochen wurde, wird in diesem Kontext erneut herausgegriffen.

Kenntnis der eigenen Hochsensibilität hilft

Eine psychologische Studie untersuchte die Zusammenhänge zwischen Hochsensibilität (HSP), Stress und Burnout bei Lehrer:innen.

Dabei ergab sich folgendes Ergebnis:

  • Hochsensible Lehrer:innen, die als Erklärung für ihre Situation auf ihre Hochsensibilität hingewiesen wurden, schilderten eine Abnahme von emotionalem Druck und Stressbelastung. Wenn Hochsensible ihre Hochsensibilität kennen, reagieren sie also bereits positiv.

Hintergrund ist, dass wir gelassener mit Dingen umgehen, die wir verstehen. Finden wir dagegen keine Erklärung, reagieren wir mit Hilflosigkeit. Der erste Schritt, um zu mehr Ressourcen und geringerer Belastung zu gelangen, liegt also in der Erkenntnis, Akzeptanz und Wertschätzung der eigenen Hochsensibilität

Die Kenntnis der eigenen Hochsensibilität ist also nicht einfach ein Selbstzweck, sondern Beginn des Weges zu mehr emotionaler Stabilität und Lebenszufriedenheit.
Dieser Schritt kann mithilfe der beiden Tests für Hochsensibilität Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test) und dem Hochsensibilitäts-Struktur-Test (HSST-Test) getan werden. Sie werden so nicht nur erkennen, ob Sie hochsensibel sind. Sie erfahren zusätzlich mehr über den Ressourcen- und Belastungscharakter Ihrer Hochsensibilität und in welcher Art und Weise sich Ihre Hochsensibilität zeigt.

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Kenntnis weiterer Aspekte der eigenen Person

Zusätzlich zur Kenntnis der eigenen Hochsensibilität kann auch die Bewusstmachung weiterer Persönlichkeits-Anteile oder Erlebensweisen Ihnen helfen, sich selbst besser zu verstehen, Ressourcen zu erkennen und zu stärken, Belastungen zu senken und positive Lebensänderungen vorzunehmen.
Im Gleichklang-Test-Portal bieten wir Ihnen hierzu die folgenden Möglichkeiten an:

Fünf plus 30 Faktoren Inventar der Persönlichkeit

Dieser Test erhebt die Big Five, die die am besten in der Psychologie untersuchten Persönlichkeitsmerkmale darstellen. Es werden die fünf Faktoren Neurotizismus (emotionale Instabilität), Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit erfasst. Zusätzlich werden 30 spezifischere Komponenten Ihrer Persönlichkeit erfasst, die jeweils Ausdrucksmöglichkeiten der fünf übergeordneten Faktoren sind. Wir haben den Fragebogen der Veröffentlichung des Institut für Angewandte Psychologie der Universität Zürich entnommen. Er ist zur freien Verwendung gedacht und es gibt keinen Copyright Schutz. Er kommt aus dem sogenannten IPIP-Projekt (International Personality Item Pool), einem Projekt, welches sich für die freie Verwendung und Weiterentwicklung von Persönlichkeitstests einsetzt. Wir haben den Fragebogen übrigens um die Hochsensibilitäts-Skala des HSP-Test ergänzt.

Sexualitäts-Erlebens-Test

Mit diesem Test werden 11 Komponenten des individuellen sexuellen Erlebens erfasst. Mithilfe des Tests gewinnen Sie einen sehr plastischen Eindruck in Ihr sexuelles Erleben und Ihre Haltung zur Sexualität sowie in Ihre sexuelle Zufriedenheit. Der Test enthält die folgenden Skalen:

  • Sexuelles Zufriedenheit, Sexuelle Selbsterfahrung, Sexueller Liebesbezug, Sexuelle Experimentierfreude, Sexuelle Problemen, Sexuelle Fluidität, Sexuelle Hemmungen, Instrumentelle Sexualität, Suchthafte Sexualität, BDSM-Neigung, Asexuelles Erlebens.

Die Testergebnisse können Ihnen Hinweise geben, ob und wo Sie etwas ändern möchten.

Test zu toxischen Beziehungen

Dieser Test gibt Ihnen Auskunft, ob Sie sich aktuell in einer toxischen Beziehung befinden oder sich in der Vergangenheit in der toxischen Beziehung befanden. Es werden Ihnen drei Faktoren zurückgemeldet:

  • Gesamt-Toxizität: Dieser Wert sagt Ihnen, ob eine Beziehung toxisch ist oder war und wie sehr.
  • Unterdrückung: Dieser Wert sagt Ihnen, ob und wie sehr die Balance in einer Beziehung gestört ist im Sinne von einem Mangel an Gleichwertigkeit.
  • Ressourcen: Dieser Wert sagt Ihnen, wie stark in einer Beziehung Ressourcen (förderliche Aspekte) erkennbar sind oder waren.

Sollte sich Ihre aktuelle Beziehung als toxisch zeigen, können Sie Schritte unternehmen, um entweder an grundlegenden Veränderungen zu arbeiten (Paartherapie etc. ), oder aber, wenn Sie dies nicht wünschen oder Partner:innen dies nicht wünschen, sich zu trennen.

Sollte eine frühere Beziehung toxisch gewesen sein, können Sie daraus erkennen, worauf Sie künftig achten möchten, damit sich dies nicht wiederholt.

Bin ich bindungsvermeidend?

Dieser Test erfasst, wie einfach und gut es Ihnen gelingt, in Beziehung und Bindung zu treten. Der Test meldet Ihnen zurück, ob Sie bindungsvermeidend sind. Für Menschen mit Bindungsvermeidung gibt Ihnen das Ergebnis auch Rückmeldung, wie Sie dies ändern können.

Bin ich ein ängstlich-abhängiger Bindungs-Typ?

Dieser Test erhebt Verlassenängste und überzogenes, angstbesetztes Nähebedürfnis und Klammern, sowie Eifersucht. Der Test meldet Ihnen zurück, ob Sie ein ängstlich-abhängiger Bindungstyp sind. Es werden Ihnen ebenfalls Hinweise gegeben, wie Sie dies ändern können.

Warum bin ich Single?

Dieser Test wertet mögliche Gründe aus, warum Sie Single sind. Es werden Ihnen 11 mögliche Hauptursachen zurückgemeldet:

  • Hohe Zufriedenheit mit dem Single-Dasein, Andere Prioritäten, Hohe Ansprüche, Hemmungen und Selbstzweifel, Barrieren und Hindernisse, Negative Erfahrungen/Befürchtungen, Mangel an romantischen Gefühlen, Glaube an den Zufall, Sexuelle Schwierigkeiten, Keine Bindungsbereitschaft, Ungünstige Haltungen zum Online-Dating.

Es werden Ihnen ebenfalls Hinweise gegeben, wie Sie etwas ändern können, falls Sie dies möchten.

Depressivitäts-Test

Der Test “Depressionen erkennen” gibt Ihnen keine Diagnose, sondern lediglich Hinweise, dass Sie bei Ihnen eine Depression bestehen könnte. Bei Hinweise für nur leichte depressive Beschwerden werden Ihnen Hinweise gegeben, was Sie tun können, um Ihr Befinden zu verbessern. Bei Hinweisen auf stärkere depressive Stimmungslagen wird Ihnen zusätzlich geraten, sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben.

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Einzel-Strategien zur Ressourcenaktivierung und Belastungssenkung

  • Wohlwollende Einstellungen entwickeln: Es hilft nichts, mit dieser nicht-hochsensiblen Welt zu hadern, denn dadurch wird sich nichts verändern. Nehmen Sie sich selbst und die Welt, in der Sie leben an, und versuchen Sie dort Akzente zu setzen, wo es Ihnen möglich ist. Durch Akzeptanz und Gelassenheit können Sie sich selbst entlasten, effektiver und zufriedener werden, während Hadern nur zu Verbitterung und dauerhafter Unzufriedenheit führt.
  • Offen mit der eigenen Hochsensibilität umgehen: Erklären Sie Ihre Hochsensibilität gegenüber Ihrem Umfeld, ohne diese als Problem darzustellen. Sie werden womöglich mehr Verständnis und Zuspruch erhalten, als Sie denken. Unbedingt erforderlich ist dies in partnerschaftliche Beziehungen. Wenn Sie mit Partner:innen ins Gespräch kommen, wird es Ihnen eher gelingen, einen Modus zu finden, wie sie beide Verständnis füreinander gewinnen, für beide Seite gute Kompromisse finden und Positives miteinander erleben können.
  • Mit Gleichgesinnten treffen: Es heißt, dass geteiltes Leid ist. Dies ist richtig. Ebenso gilt, dass geteilte Freude doppelte Freunde ist. Schließen Sie sich mit Gleichgesinnten zusammen, um die Oberflächlichkeit und den Egoismus der nicht-sensitiven Gesellschaft besser verkraften zu können, und um so Zuwendung, Gemeinsamkeit und soziale Verstärkung erleben zu können. Schaffen Sie sich eine soziale Nische, in der die Betreffenden achtsam, zugewandt und liebevoll miteinander umgehen. Hierzu können Sie auch das Online-Dating bei Gleichklang für Ihre Partnersuche und Freundschaftssuche nutzen, um andere hochsensible Personen oder solche, die Akzeptanz und Wertschätzung gegenüber Hochsensibilität zeigen, kennenzulernen. Bei den großen Dating-Apps, den meisten Singlebörsen und auch den Mainstream-Partnervermittlungen werden Sie es als hochsensible Person demgegenüber eher schwer haben. Partnerschaft, Familie und Freund:innen können Ihnen entscheidend helfen, mit Ihrer Hochsensibilität zufrieden zu werden. Sie können sich nicht alle Menschen in Ihrem sozialen Umfeld aussuchen. Aber Sie können sich hochsensible und andere ähnliche Menschen suchen. Der Umgang mit diesen kann erleichternd sein und die Alltagsbelastungen reduzieren.
  • Musik und Kunst erleben: Musik und Kunst liegen vielen Hochsensiblen am Herzen. Hochsensible können durch Musik und Kunst leichter begeistert werden und haben ein besonderes Gespür von musische und künstlerische Zusammenhänge. Beschäftigen Sie sich mit Kunst und Musik und werden Sie auch selbst kreativ,k wenn es Ihnen möglich ist. Durch Kunst und Musik können Sie Ihrer hochsensitiven Wahrnehmung einen besonderen Ausdruck geben.
  • Naturaufenthalte etablieren: Nehmen Sie sich Auszeiten von den hektischen Städten und dem Trubel des gesellschaftlichen Lebens. Gehen Sie in die Natur. Wiesen, Wälder, Berge, Seen und Flüsse helfen Ihnen, Ihre Balance zu finden. Gehen Sie allein oder mit einem oder wenigen anderen vertrauten Personen. So können Sie zu Ruhe, Gelassenheit und inneren Frieden gelangen. In der Natur tanken Sie auf und entfalten das Potential ihrer hochsensiblen Wahrnehmung.
  • Meditation, Yoga und Selbsterfahrung praktizieren: Meditation, bewusstes Atmen, Achtsamkeitsübungen, Yoga, Stille, aber auch Selbsterfahrungs-Seminare oder Einzelcoaching können Ihnen helfen, zu sich selbst zu gelangen und mit sich selbst zufrieden zu werden. Dadurch können Sie ein emotionales Gleichgewicht und immer wieder in Balance kommen.
  • Positives wahrnehmen: Achten Sie auf die positiven Dinge, die Ihnen begegnen. Lernen Sie,k den Fokus auf diese zu richten und sie wertzuschätzen. Nehmen Sie positive Sinneswahrnehmungen (visuell, auditiv, olfaktorisch, taktil, geschmacklich) ganz bewusst wahr und trainieren Sie, diese positiven Momente zu genießen. Manchen Sie jeden Tag kurze Genussübungen, um positive Sinneswahrnehmungen zu aktivieren und dadurch gleichzeitig einen möglichen negativen Fokus abzulegen. Auch positives Denken, Akzeptanz, Reflexion und Imagination können positives Erleben fördern, aktivieren und verstärken.
  • Den passenden Alltag finden: Suchen Sie nach einem Beruf, mit dem Sie sich wohlfühlen, betreiben Sie ausreichend, aber nicht exzessiv Sport und Bewegung, ernähren Sie sich gesund, etablieren Sie förderliche Routinen in Ihrem Alltag, sodass Ausgleich und Balance entstehen. Zur Etablierung eines förderlichen Alltags kann auch die Verringerung überfordernden sensorischen Inputs gehören im Sinne von temporärem Rückzug und Auszeiten, gewollten temporärer Einsamkeit und Stelle, Aufsuchen ruhiger Umgebungen, aber auch Strategien, um sich vor sensorischer Überreizung zu schützen, wie Verwendung von Kopfhörern zur Geräuschunterdrückung oder Sonnenbrillen.
  • Bewältigungsfertigkeiten erlernen: Sie können der Konfrontation mit der nicht-hochsensiblen Welt nicht ganz ausweichen. So werden sich im Alltag und im Arbeitsleben oftmals für viele immer wieder Anforderungen ergeben, die schwer vereinbar sind Ihren hochsensitiven Verarbeitungsweisen. Es ist notwendig, sich diesen Anforderungen aktiv zu stellen. Erwerben Sie Techniken für eine effektive Problem- und Konfliktlösung, Stressbewältigung, selbstsicheres Auftreten und Abgrenzung, Entkatastrophisierung und Angstbewältigung. In verhaltenstherapeutisch orientierten Einzel- oder Gruppentrainings können Sie lernen, mit ihrer Hochsensibilität im Alltag besser umgehen zu können.
  • Lebenssinn aufbauen: Lebensziele sind wichtig, um uns in Balance und Flow zu bringen. Denken Sie darüber nach, wie und wo wir leben wollen. Reflektieren Sie Ihre Ziele für Arbeit, Partnerschaft, Freizeitgestaltung und Wohnort. Schauen Sie, wo Veränderungen möglich sind, ob privat oder beruflich. Hilfreich kann beispielsweise für Hochsensible oft eine Selbstständigkeit sein, wenn diese machbar ist. Sinn können Sie aber auch finden in spirituellen oder religiösen Bezügen, in Engagement für die Natur, Tiere und soziale Gerechtigkeit, sowie indem Sie Menschen in Ihrem Umfeld helfen, ohne sich selbst aufzugeben. Sie können einen eigenen Beitrag für eine mitmenschlichere Welt leisten und dadurch auch selbst an Zufriedenheit gewinnen.

Stellen Sie sich Fragen

Ihr Ziel ist, einen Lebenswandel, ein Umfeld und einen Alltag aufzubauen, indem Sie sich als hochsensibler Menschen wohl fühlen und in dem Sie wachsen können. Die wichtigsten Strategien hierfür wurden bereits benannt.

Stellen Sie sich selbst Fragen, um Antworten zu finden, wo Sie ansetzen können:

  • Wo und wie möchte ich leben? In einer Großstadt, eine Kleinstadt, auf dem Dorf oder irgendwo ganz allein in der Natur oder als Austeiger:in? In einer Wohnung, in einem Haus?, in einem Wohnmobil oder einem Zelt? Alleine oder mit anderen Menschen? Wie möchte ich mein Wohnumfeld einrichten? Wie ist meine jetzige Situation im Vergleich dazu, wie ich sie mir wünschen würde? Kann und sollte ich etwas verändern?
  • Möchte ich gerne Single sein oder lieber in einer Partnerschaft leben? Wenn ich mir einen Partner wünsche, wollen wir zusammen leben, oder gefällt mit das Modell „Living Together Apart“mit zwei Wohnungen am gleichen Wohnort? Kommt mir eine Fernbeziehungen oder eine Wochenendbeziehung entgegen?
  • Wenn ich auf Partnersuche bin: Welche Eigenschaften, Werthaltungen, Lebensprinzipien und welchen Lebensstil sollte die Person mitbringen, damit ich mit ihr glücklich werde? Welche Lebensziele sollten wir unbedingt teilen, wo ich selbst meine Lebensziele verändern? Wie kann ich einen Menschen für eine Partnerschaft finden? Kommt für mich die Online-Partnersuche infrage? Zu welcher Plattform will ich gehen?
  • Wenn ich bereits in einer Partnerschaft bin: Bin ich, sind wir zufrieden? Kommunizieren wir ausreichend miteinander? Verstehen wir uns? Haben wir gemeinsame Lebensziele? Was könnten wir beide verändern, um die Beziehung voranzubringen?
  • Bin ich mit meinen familiären Kontakten zufrieden? Fühle ich mich im Zusammensein mit meinen Familienangehörigen wohl? Tauschen wir uns aus, stehen uns zur Seite oder bedeutet Familie für mich eher Stress? Möchte ich diese Kontakte lieber intensivieren oder reduzieren? Wie kann ich mit meiner Familie glücklicher werden? Sollte ich mich mehr abgrenzen oder können wir mehr Gemeinsames aufbauen? Wie oft treffe ich Familienangehörige und wie oft möchte ich sie treffen?
  • Habe ich Freunde, mit denen ich wirklich über alles sprechen kann? Stehen wir uns wechselseitig bei, verstehen und unterstützen uns? Haben wir gemeinsame Werthaltungen und Interessen? Tun mir meine Freund:innen gut oder wünsche ich mir andere Freund:innen? Wie kann ich neue Freund:innen finden? Was ist mir für bei einer Freundschaft wichtig und welche Menschen suche ich? Wie kann ich vorhandene Freundschaften verbessern oder sollten wir lieber getrennte Wege gehen?
  • Bin ich zufrieden mit meinem Beruf oder möchte ich mich verändern? Entspricht der Arbeitsplatz meinen Bedürfnissen oder bedeutet er für mich nur Stress? Welche Möglichkeiten zu Veränderung bestehen und wie kann ich sie angehen? Könnte ich mich weiterbilden oder umschulen? Könnte es hilfreich für mich sein, mich selbstständig zu machen? Ist meine finanzielle Situation befriedigend? Könnte ich vielleicht sogar mit weniger Geld glücklicher werden? Welche Arbeit wünsche oder träume ich mir? Gibt es einen Weg, um hierhin zu gelangen? Oder kann ich gar aus beruflichen Bezügen aussteigen. Gibt es eine Community, der ich mich gerne anschließen würde?
  • Bin ich in meiner Freizeit ausgefüllt und glücklich? Vermittelt Sie mir das Erleben von Sinn und dient auch meiner Erholung? Was würde ich mir für meine Freizeit wünschen? Könnte ich mehr in die Natur gehen? Yoga, Meditation oder Sport treiben? Kann ich Musik oder Kunst stärker in mein Leben bringen? Gibt es andere Aktivitäten, die mich interessieren, aber die ich noch nicht umsetze? Ist mein Alltag selbst-fürsorglich? Wie kann ich besser auf meine Wünsche und Bedürfnisse in meiner Freizeit achten und diese umsetzen?
  • Lebe ich so, dass es mir gut tut? Achte ich auf Bewegung, gesunde Ernährung, einen achtsamen Umgang mit mir selbst? Was gäbe es für Möglichkeiten, um meine Gesundheit zu fördern?
  • Wie wichtig sind für mich Urlaub oder Verreisen? Sind sie ein wichtiger Teil meines Lebens? Was sind meine Reisewünsche und Sehnsüchte? Wie könnte ich Urlaub gestalten, dass ich abschalten, mich erholen, Neues erfahren und die Zeit genießen kann? Was könnte ich tun, um diese Wünsche und Sehnsüchte Wirklichkeit werden zu lassen?

Je mehr Sie auf sich achten und an dem Herstellen von Sinn und Verbundenheit arbeiten, desto stärker wird Ihnen die Aktivierung Ihrer Hochsensibilität als Ressourcen gelingen und desto stärker wird Ihre Lebensfreude wachsen.

Es gibt keine allgemein verbindlichen Antworten und deshalb belasse ich es bei diesen Fragen, auf Sie selbst die passenden Antworten finden und aus Ihnen Konsequenzen ziehen können.

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Kurzzusammenfassung und Resümee

Ein langer Text verlangt eine kurze Zusammenfassung:

  • Hochsensible haben eine besonders hohe Wahrnehmungssensitivität. Sie berichten über ein ausgeprägteres emotionales Erleben und eine sehr detailreiche Wahrnehmung. Ihr Schmerzempfinden ist überdurchschnittlich. Sie schildern auch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Lautstärke und starken Reizen vor. Hochsensible berichten ein starkes inneres Erleben von Musik und Kunst und schildern eine hochgradige Fähigkeit zur Intuition. Sie neigen zudem dazu, emotional verletzlich zu sein und berichten über eine intensive Wahrnehmung von Stimmungen und Gefühlen anderer Menschen, mit denen sie zudem oft mitschwingen. Viele Hochsensible setzen sich mit Spiritualität auseinander und haben ein starkes Streben nach Harmonie.
  • Die erhöhte Sensitivität kann sich allerdings bei Hochsensiblen in verschiedenen Bereichen zeigen. So erfasst der Hochsensibilität-Struktur-Test (HSST) die sieben Grunddimensionen möglicher erhöhter Sensitivität Einfühlung und Empathie, Wahrnehmungs-Sensitivität, Gedankliche Komplexität, Positive Gefühlssensitivität, Selbstreflexion und Selbsterleben, Moralische Sensitivität und Belastung und Überforderung. Diese sieben Komponenten können Sie bei sich über den Hochsensibilitäts-Struktur Test erheben lassen.
  • Manche Hochsensible profitieren von ihrer Hochsensibilität als Ressource. Andere werden durch ihre Hochsensibilität belastet. Die meisten kennen sowohl Belastungen als auch Ressourcen, die mit der Hochsensibilität verbunden sind. Durch den Hochsensibilitäts-Test (HSP-Test) werden Sie erkennen können, ob bei Ihnen die Ressourcen oder die Belastungen dominieren. Dies wiederum kann Ihnen ein Anlass sein, um an Veränderungen zu arbeiten, die die Ressourcen stärker aktivieren.
  • Grundsätzlich scheinen nach unseren Daten Frauen und jüngere Menschen häufiger hochsensitive Verarbeitungsweisen aufzuweisen. Dies passt dazu, dass Frauen im Durchschnitt empathischer sind und bei älteren Menschen im Durchschnitt eine Abnahme von Offenheit für Erfahrung zu verzeichnen ist. Es ist aber ebenfalls denkbar, dass sich Männer und ältere Menschen weniger mit dem Konzept der Hochsensibilität beschäftigen und weniger bereit sind, sich hochsensitive Verarbeitungsweise zuzuschreiben. Auch wenn es durchschnittliche Unterschiede geben mag, können Menschen aller Geschlechter und Altersstufen hochsensibel sein.
  • Hochsensible präferieren bestimmte berufliche Bereiche, wie künstlerisch-musische Berufe, geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Berufe, Psychologie und Pädagogik, sowie pflegende und medizinische Berufe, die mit Hilfeleistung für andere einhergehen. Präferiert werden zudem flache Strukturen, hohe Eigenverantwortung oder Selbstständigkeit, während stark hierarchische Strukturen und Multi-Tasking eher abgelehnt werden.
  • Persönlichkeitsstrukturelle ist Hochsensibilität insbesondere mit einer erhöhten Offenheit für Erfahrungen verbunden, aber auch in geringerem Ausmaß mit Neurotizismus und Gewissenhaftigkeit.
    Es lassen sich aber bei näherer Betrachtung zwei Gruppen von Hochsensiblen unterscheiden, die im Vergleich miteinander folgende Unterschiede aufweisen: Die Gruppe der „Belasteten“ kennzeichnet sich durch Offenheit für Erfahrungen, Neurotizismus, geringe Gewissenhaftigkeit und Introversion. Die Gruppe der nicht belasteten Hochsensiblen kennzeichnet sich durch Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, geringeren Neurotizismus und höhere Extraversion.
  • Hochsensible interessieren sich besonders oft für Spiritualität, Selbsterfahrung, Meditation, Yoga und Naturerleben. Religionsbezogen liegt ein verstärktes Interesse an Buddhismus, Hinduismus und östlicher Philosophie vor. Hochsensible weisen zudem intensivere Nachtträume und Tagträume auf.
  • Gesellschaftlich orientieren sich Hochsensible an pro-sozialen Einstellungen und legen verstärkt Wert auf Ökologie und Nachhaltigkeit, Mitmenschlichkeit, sowie den Schutz von Tieren. Hochsensible ernähren sich entsprechend auch besonders oft vegan oder vegetarisch.
  • Es zeigten sich auch Besonderheiten im sexuellen Bereich: Deutlich wird aus den Befunden, die wir bei Gleichklang mit dem Sexualitäts-Erlebens-Test erhoben haben, dass für Hochsensible Sexualität mehr ist als rein körperliche Stimulation, Erregung und Befriedigung ist. Vielmehr gehören für Hochsensible sexuelles Erleben, Selbsterfahrung und der Liebe stärker zusammen. Sie sind weniger interessiert an unpersönlichen Erotik-Kontakten. Hochsensible gehen meistens im Rahmen der Sexualität behutsam vor und benötigen keine starke Stimulation, weshalb sie sich auch weniger für BDSM interessieren. Dieser Befund stimmt überein mit der erhöhten Wahrnehmungssensitivität von Hochsensiblen, weshalb sie starke Reize eher als unangenehm erleben. Die erhöhte Offenheit von Hochsensiblen – wie auch ihr Streben nach Selbsterfahrung – zeigt sich wiederum in ihrer stärkeren sexuellen Fluidität, wodurch Geschlechtergrenzen an Bedeutsamkeit verlieren.
    Hochsensible möchten gerne andere Hochsensible als Freund:innen kennenlernen für einen achtsamen Austausch. Bei Gleichklang suchen Hochsensible nach anderen Menschen, die ebenfalls mit Mitgefühl und Gespür an ihre Umgebung herantreten. Entsprechend suchen sie nach Menschen, die ihre Sensitivität sozial, ökologisch, spirituell und lebensstilbezogen umsetzen, um sich wechselseitig zu verstehen und miteinander zu wachsen.
  • In Liebesbeziehungen schildern Hochsensible im Durchschnitt eine erhebliche größere Nähe und Positivität zu erleben, wenn ihre Partner:innen ebenfalls hochsensibel sind. Sie schildern diese Beziehungen zwischen Hochsensiblen als gefühlvoller und intimer, seltener gekennzeichnet durch Sprachlosigkeit oder Aneinander-Vorbeileben, seltener belastet durch verbale oder körperliche Gewalt. Hochsensible Partner:innen zeigten ein höheres Verständnis füreinander und könnten achtsamer miteinander umgehen.
  • Wenn Partner:innen nicht hochsensibel sind, schildern Hochsensible Probleme mit mangelndem Verständnis, eine Notwendigkeit zur Abgrenzung, möglichen Verletzungen. Beziehungen seien so oft schwierig und kompliziert, gekennzeichnet durch destruktive Streitereien, Rückzug bis hin zur Trennung. Andererseits schildern Hochsensible ebenfalls, dass ihre Hochsensibilität ihnen eine besondere Nähe ermögliche, die stärker in Beziehungen zu Hochsensiblen zum Tragen kommen. Hochsensibilität können zu positiven und negativen Folgen für Beziehungen führen. Positiv gesehen wird dabei die Möglichkeit, sich selbst im Rahmen von Beziehungen weiter zu entwickeln und zu lernen.
  • Insgesamt ist es für Hochsensible wichtig, ein stützendes soziales Umfeld zu haben, was mit einer deutlich verminderten psychischen Belastung einhergeht. Dabei führt ein Umfeld mit anderen hochsensiblen Personen allerdings zu einer stärkeren Belastungsreduktion und ist entsprechend stützender als ein Umfeld aus nicht hochsensiblen Personen.
  • Die Erkenntnis der eigenen Hochsensibilität und auch anderer Persönlichkeitsaspekte kann Hochsensiblen helfen, Stress zu reduziere, sich selbst besser verstehen zu können und damit mehr Selbstakzeptanz und Zufriedenheit aufzubauen.
  • Zur Aktivierung von Ressourcen kann es zusätzlich hilfreich sein, an wohlwollenden Einstellungen zu arbeiten, offen mit der eigenen Hochsensibilität im sozialen Umfeld umgehen und die anderen zu informieren, gezielt Gleichgesinnten zu begegnen, Musik und Kunst zu erleben, Naturaufenthalte zu etablieren, Meditation, Yoga und Selbsterfahrung zu praktizieren, positive Gefühle bewusst wahrzunehmen und einen Fokus auf das Positive zu lenken, einen passenden Alltag mit genug Stille und Rückzugsmöglichkeiten zu finden und – sehr wichtig – Lebenssinn aufzubauen.
    Wichtig ist es ebenfalls Bewältigungsfertigkeiten für den Umgang mit Anforderungen zu erwerben. Hierfür können verhaltenstherapeutisch orientierte Ansätze des Problemlösetrainings, des Stressbewältigungstrainings und des sozialen Kompetenztrainings zum Erwerb von Abgrenzung und Selbstsicherheit hilfreich sein.
  • Um Ressourcen zu aktivieren und Belastungen zu senken, ist es sinnvoll, wenn Hochsensible ihren Alltag in all seinen Bereichen und Facetten betrachten und sich fragen, wo Sie die objektiven Umstände oder ihre inneren Verarbeitungs- und Bewertungsweisen verändern können, um zu einem mehr an Gelassenheit und Effektivität zu gelangen. Je klarer Sie Antworten auf diese Fragen finden, desto eher wird Ihnen die Umsetzung gelingen und desto mehr wird ihre Lebenszufriedenheit zunehmen.

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Ressourcen für Hochsensible bei Gleichklang

Bei Gleichklang unterstützen wir Menschen, die hochsensibel, sind folgendermaßen:

Dating für Hochsensible und soziale Vernetzung: Partnersuche, Freundschaftssuche, Suche nach Projekten, Gemeinschaften, gemeinsamen Aktivitäten, beruflichen Kooperationen und Gleichklang-Regionalgruppen (Stammtischen):

  • Mithilfe der Partnervermittlung für Hochsensible bringen wir Menschen zusammen, die gemeinsam hochsensitiv sind oder mindestens ein hohes Verständnis, Wertschätzung und Akzeptanz füreinander haben. So entstehen tragfähige, stabile und glückliche Partnerschaften.
  • Mithilfe der Freundschaftsvermittlung für Hochsensible unterstützen wir unsere hochsensiblen Mitglieder, ihr soziales Netz auch über den Bereich der Partnerschaft hinausgehend zu stärken. Bei Gleichklang treffen Sie auf andere Menschen, die hochsensibel sind, sowie auf Menschen, die Akzeptanz und Wertschätzung für Hochsensibilität haben. Dadurch können Freundschaften entstehen mit hoher Verbundenheit, die Ihre Lebenszufriedenheit verbessern. Unter dem Model der Freundschaftsvermittlung gibt es ebenfalls unsere Kontaktlisten. Hier können Sie Menschen in Ihrer Nähe kennenlernen, um gemeinsamen Projekte, Gemeinschaften zu begründen, Aktivitäten in der Natur nachzugehen oder sich beruflich weiter zu entwickeln. Sie können sich auch eine Gleichklang-Regionalgruppe (Stammtisch) anschließen oder eine solche Gruppe begründen, wo sich Menschen, die über den Tellerrand hinaus denken, regelmäßig begegnen.

Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung: Mithilfe unseres psychologischen Testportal ermöglichen wir es Ihnen, sich über eigene Persönlichkeitsmerkmale und auch Aspekte ihres sozialen Bezugssystems klarer zu werden. Indem Sie sich selbst durch die Tests besser kennenlernen, werden Selbstreflexion und Veränderung unterstützt.

Psychologische Informationen: In unserem Psychologie Blog veröffentlicht Gleichklang-Mitgründer Guido F. Gebauer wöchentlich Artikel zu Themen der Beziehungspsychologie. In seinem Buch „A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht“ stellt er Forschungsbefunde und Beobachtungen zur Psychologie der Online-Partnersuche vor und gibt auf dieser Grundlage Ratschläge und Empfehlungen. Ebenfalls ist es möglich, mit ihm einen Termin für ein Einzelcoaching zu vereinbaren, welches Online per Video-Chat oder Telefon abläuft.

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